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Vulkan im Pazifik: Massiver Ausbruch reichte bis zur Grenze zum Weltraum

Ein Vulkanausbruch kann schwerwiegende Auswirkungen auf Mensch und Natur haben. Einige davon können sogar beinahe bis zum Weltraum reichen.

KI-generiertes Bild eines Vulkanausbruchs im Meer
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So funktionieren Vulkane

Lava und Asche: Explosionsartige Vulkanausbrüche sind faszinierend und gefährlich zugleich. Wie es zu einem solchen Natur-Spektakel kommt, zeigt Ihnen das Video.

Der 15. Januar 2022 hatte weitreichende Folgen nicht für die Gebiete im Pazifik, sondern auch für den gesamten Erdball, wie eine neue Studie zeigt. Denn damals brach der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der zum Gebiet des Inselstaats Tonga gehört und unter Wasser liegt, aus. Das Ausmaß der Eruption war enorm und stellt dabei sogar einen Rekord auf.

Vulkan im Pazifik: Ausbruch stellt Rekord auf

Schon Anfang dieses Jahres hatten Wissenschaftler*innen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel eine Studie über die Folgen dieses schwerwiegenden Naturereignisses veröffentlicht. Denn der Vulkanausbruch setzte die ungeheure Masse von rund 2,9 Milliarden Tonnen Material frei. Dies veränderte die chemische Zusammensetzung des Wassers im Pazifik nachhaltig, wie die Forscher*innen damals mitteilten.

Jetzt zeigt eine neue Studie weitere bemerkenswerte Auswirkungen der Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai. Denn diese schleuderte das vulkanische Material in Höhen von über fünfzig Kilometern in die Atmosphäre. Das ist der höchste je beobachtete Wert seit der Satellitenaufzeichnung.

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Möglicher Einfluss auf den Weltraum

Die Eruption sorgte dabei nicht nur für einen Tsunami, der unter anderem die Hauptstadt Tongas erreichte und die Strom- und Wasserversorgung der Pazifikbewohner*innen beeinflusste. Sondern hat wohl auch Störungen in verschiedenen Schichten der Atmosphäre zur Folge. Die vulkanischen Materialien erreichten nämlich sogar Höhen, in denen Satelliten umkreisen, wie die Forscher*innen im Fachmagazin AGU Advances mitteilen.

„Dieser Ausbruch verursachte erhebliche Störungen von der Hydrosphäre bis zur Thermosphäre. Unsere jüngsten Untersuchungen deckten die dramatischen thermosphärischen Reaktionen in Satellitenhöhen auf“, heißt es in der Studie. Die Thermosphäre ist die vierte Schicht der Erdatmosphäre und wird oft als Übergangsbereich zum Weltraum betrachtet, da die Luftdichte hier sehr gering ist. 

In der Thermossphäre befindet sich zum Beispiel auch die Internationale Raumstation (ISS). Damit liefert die Eruption des Vulkans laut den Forscher*innen ein einzigartiges Beispiel für die Untersuchung, „wie Naturgefahren an der Erdoberfläche ihren Einfluss in den Weltraum ausweiten können“.

Quelle: „Were Gravity Waves or Lamb Waves Responsible for the Large-Scale Thermospheric Response to the Tonga Eruption?“ (AGU Advances 2025)

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