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Meteorit: Fund in Schottland könnte Erdgeschichte umschreiben – „unglaublich selten“

Die schottische Landschaft ist der Stoff vieler Mythen und Sagen. Auch die Wissenschaft zerbricht sich über einige Gegebenheiten dort noch bis heute den Kopf.

KI-generiertes Bild eines riesigen Einschlagskraters eines Meteoriten in einer grünen Landschaft.
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Die Geschichte der Erde und das Leben darauf ist geprägt durch Einschläge von Meteoriten. Noch immer haben die Gesteinsbrocken aus dem Weltraum nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben. Doch Forscher*innen ist diesbezüglich nun eine spannende Entdeckung gelungen.

Meteorit: Einschlag geschah viel später als gedacht

Neue Forschungsergebnisse der Curtin University in Australien haben ergeben, dass ein gewaltiger Meteorit etwa 200 Millionen Jahre später als bisher angenommen im Nordwesten Schottlands einschlug. Diese Entdeckung ist dabei von ungeheurem Wert für die Wissenschaft.

So heißt es in einer Pressemitteilung, dass dies „nicht nur die geologische Geschichte Schottlands [verändert], sondern auch unser Verständnis der Evolution des nicht-marinen Lebens auf der Erde.“ Denn der Einschlag schuf das Stac-Fada-Member in Schottland. Dabei handelt es sich um eine Gesteinsschicht, die wichtige Hinweise auf die frühe Erdgeschichte enthält. Sie gibt unter anderem auch Auskunft darüber, wie Meteoriteneinschläge die Umwelt und das Leben auf dem Planeten beeinflusst haben könnten.

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Mineral ist „unglaublich selten“

Um zu den neuen Erkenntnissen zu gelangen, haben die Forscher*innen winzige Zirkonkristalle aus dieser Gesteinsschicht als geologische „Zeitkapseln“ verwendet. Durch deren genaue Untersuchungen konnten sie den Einschlag auf 990 Millionen Jahre statt auf 1,2 Milliarden Jahre in der Vergangenheit zurückdatieren.

„Diese mikroskopisch kleinen Kristalle zeichneten den genauen Zeitpunkt des Einschlags auf. Einige verwandelten sich sogar in ein unglaublich seltenes Mineral namens Reidit, das nur unter extremem Druck entsteht“, erklärt Professor Chris Kirkland vom Frontier Institute for Geoscience Solutions der Curtin University.

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Einige Fragen sind noch offen

Das Besondere daran: Dieser Einschlag ereignete sich zeitgleich mit der Entstehung einiger der frühesten Süßwasser-Eukaryoten, also den Urahnen von Pflanzen, Tieren und Pilzen.„Die überarbeitete Datierung legt nahe, dass diese Lebensformen in Schottland zeitgleich mit einem Meteoriteneinschlag entstanden“, sagte Professor Kirkland. „Dies wirft faszinierende Fragen darüber auf, ob große Einschläge die Umweltbedingungen so beeinflusst haben könnten, dass sie Auswirkungen auf frühe Ökosysteme hatten.“

Doch noch immer sind nicht alle Fragen rund um den Meteoriteneinschlag in Schottland geklärt. So wurde zum Beispiel der Krater, der dieses Ereignis hinterlassen haben muss, bislang nicht gefunden. „Doch diese Studie hat weitere Hinweise gesammelt, die seinen Standort endgültig enthüllen könnten.“, so die Universität in der Pressemitteilung.

Quelle: Curtin University, „A one-billion-year-old Scottish meteorite impact“ (Geologyand 2025)

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