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Atommüll: Revolutionäre Idee könnte Endlager überflüssig machen

Eine neue Studie schlägt eine verbesserte Lösung für Atommüll vor. So soll der radioaktive Abfall in Zukunft recycelt werden.

Atommüll
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Die Investition in nachhaltige Energiegewinnung ist aus gleich mehreren Gründen notwendig. Einer der größten: Der Atommüll, welcher durch Kernkraftwerke entsteht. Eine Bundesagentur hat nun eine revolutionäre neue Lösung für dieses Problem präsentiert.

Atommüll: Die Lösung heißt Recycling

Wer den Begriff Atommüll hört, wird in erster Instanz an Kernkraftwerke, Endlager und radioaktive Strahlung denken, die uns noch lange Zeit beschäftigen wird. Doch die Bundesagentur für Sprunginnovationen, kurz SPRIND, hat nun eine Umsetzungsstudie präsentiert, welche genau diese maßgeblich verkürzen soll.

Auf der eigenen Website fässt die Agentur die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Demzufolge wäre es dank einer sogenannten Transmutationsanlage möglich, die Strahlungsdauer der alten Brennstäbe von einer Millionen Jahren auf unter Tausend Jahre zu verkürzen. Hierfür werden sie mit Neutronen beschossen, um die radioaktiven Kerne zerfallen und zu neuen, wesentlich weniger gefährlichen, Elementen werden zu lassen.

Doch nicht nur das. Durch diese Methode wäre es, laut Studie, auch möglich, diverse Elemente aus den Brennstäben wiederzugewinnen. Darunter fallen wertvolle Materialien wie Uran, Ruthenium oder auch Xenon und Krypton. Die Idee für diese neuartige Anlage stammt dabei von dem Schweizer Start-up Transmutex.

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Expert*innen sind skeptisch

Laut SPRIND sei schon die erste Anlage, welche vor allem Demonstrationszwecken dienen würde, wirtschaftlich rentabel. Grund hierfür ist neben der Gewinnung der seltenen Materialien aus dem Atommüll auch die Einsparungen für die Verwaltung des Letzteren und die Entstehung von Wärme im Prozess, welche weiterverwertet werden könnte.

Doch es gibt Grund zur Skepsis. In einem Bericht des NDR heißt es: „Eine Umsetzbarkeit dieser Behauptung sieht das BASE [Bundesamt für Sicherheit in der nuklearen Entsorgung; Anm.d.Red.] nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen jedoch nicht“. Denn viele der nötigen Technologien zum Recycling des Atommülls seien noch weit von einer Marktreife entfernt und befänden sich in einem viel zu frühen Stadium, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.

Quelle: SPRIND, NDR

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