Kaum ein Planet im Sonnensystem ist von so vielen Rätseln umrankt wie die Venus. Das liegt unter anderem an der dichten Wolkendecke, die sie trotz ihrer Nähe zur Erde verschleiert. Nun fanden Forscher*innen darunter eigenartige Kreiszeichen.
Venus: Kornkreise, wo es kein Korn gibt
Wenn von „unserem Nachbarplaneten“ die Rede ist, ist meist der Mars gemeint. Doch darüber vergessen viele, dass die Venus ebenfalls Nachbarin der Erde ist. Aber sie ist wegen ihrer Nähe zur Sonne und der damit einhergehenden Hitze auch schwerer zu erforschen. Die Magellan-Sonde der NASA will das ändern, und konnte bereits einen Erfolg erzielen. Offenbar gibt es tektonische Aktivität auf dem Planeten, wie einige kreisförmige Symbole beweisen. Diese wurden nicht etwa von Außerirdischen gemalt, sondern sind ein normales natürliches Vorkommen.
Genauer handelt es sich der NASA zufolge um geologische Formationen, die wenige bis zu hunderten Kilometern breit sein können. Meist zeigt sich dort eine ovale Form für Betrachter*innen aus dem Orbit. Diese weist auf ein Problem hin: Anders als die Erde besitzt die Venus keine Kontinentalplatten, sondern eine starre Kruste. Dennoch gibt es offenbar deutliche tektonische Aktivität, die den Boden ständig verändert.
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Hier wird heiß gekocht
Das liegt den Forscher*innen zufolge daran, dass die Tektonik auf der Venus völlig anders funktioniert. Durch die gewaltige Hitze, die sich auch auf das Innere des Planeten überträgt, gibt es dort heiße, geschmolzene Massen, die sich unter der Kruste bewegen. Immer wieder stoßen und drücken diese gegen die Oberfläche, was dann manchmal zu diesen Kreisformationen führt, die auch als „Corona“ bezeichnet werden.
Auf der Erde gibt es dieses Phänomen nicht, möglicherweise existierten diese jedoch vor Millionen Jahren, als unser Planet noch „jung“ war. Auf der Venus könnten diese Coronae laut einem der beteiligten Forscher*innen, Gael Cascioli, „extrem groß“ werden, was auf die Kräfte hinweise, die unter der Oberfläche brodeln. Mehr lässt sich über das Phänomen jedoch erst lernen, wenn eine Sonde mit besseren Messgeräten dorthin entsandt wird.
Quellen: NASA/JPL
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