Das Klima unseres Planeten bereitet nicht nur der Wissenschaft schon seit langem Sorge. Doch mit zunehmender Veränderung geraten selbst die bisherigen Messwerte offenbar außer Kontrolle. Forschende der Stockholmer Universität warnen vor der schrumpfenden Energie-Balance der Erde.
Klima: Energie gerät aus der Balance
Die Energie-Balance hat sich offenbar in den letzten Jahren immer mehr verschlimmert, was der Forschung zwar Sorgen machte, aber offenbar nicht genug. Die Wissenschaftler*innen der Stockholmer Universität argumentieren in einem Kommentar zu ihrer Studie, dass die Geschwindigkeit, mit der die Lage außer Kontrolle gerät, es immer schwerer macht, die Veränderungen überhaupt zu beobachten. Schuld daran ist das Klima, insbesondere aber die durch die Menschheit verursachten Treibhausgase.
Einfach ausgedrückt, bezeichnet diese Balance das Verhältnis zwischen den Energiemengen, die die Erde von der Sonne erhält, und denen, die sie ins Weltall wieder abgibt. Letztere verringern sich immer weiter, was vor allem an den, wie oben beschrieben, gestiegenen Treibhausgasen liegt. Dies hat sich, wie die Forschenden gegenüber Live Science erklärten, insbesondere in den letzten Jahren extrem stark beschleunigt, wodurch sich auch die Fähigkeit zur Reflexion auf der Oberfläche der Erde verringert.
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Die Forschung wird immer schwerer
Die Reflexion wird vor allem durch die großen Eisflächen in Arktis und Antarktis ermöglicht. Diese spiegeln Licht – und damit Energie. Doch da diese in den letzten Jahren schrumpfen, vermindert sich auch diese Fähigkeit, was für das Klima doppelt problematisch ist. Doch eigentlich stieg der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren nicht so stark an wie zuvor, was die Forscher*innen rätseln lässt, warum die Balance derartig außer Kontrolle gerät. So erklärt der Meteorologe Thorsten Mauritsen: „Irgendetwas fehlt in unseren Modellen, aber wir wissen nicht, was es ist.“
Doch damit noch lange nicht genug. Durch die außer Kontrolle geratene Balance steigen die Temperaturen noch schneller als bisher erwartet, was allerdings immer wieder nachgemessen werden muss. Aber die entsprechend notwendigen Satelliten sind entweder alt oder können finanziell nicht realisiert werden. Es wird also immer schwerer, solche Entwicklungen überhaupt noch nachzuverfolgen. Die Forschenden plädieren daher in ihrem Kommentar eindringlich für die Konstruktion weiterer Satelliten, die das Klima beobachten sollen: „Nur so lässt sich sicherstellen, diese Veränderungen auch in Zukunft noch zu beobachten.“
Quellen: Live Science, „Earth’s Energy Imbalance More Than Doubled in Recent Decades“ (AGU Advances, 2025)
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