Es ist in Deutschland weit bekannt, dass Polen das erste Opfer des Zweiten Weltkrieges war. Die Spuren der grausamen Besatzung, die daraufhin über das ganze Land herfiel, ließen sich kürzlich in einem archäologischen Fund wieder einmal zeigen.
Archäologischer Fund: Deutsche Helme aus zwei Kriegen entdeckt
Dabei kam der archäologische Fund vollkommen zufällig zustande. Dem polnischen Magazin Zwiakowca Historii zufolge führten Arbeiter*innen gerade Sanierungsarbeiten an dem archäologischen Institut der Universität Breslau in Westpolen durch, als sie auf einen alten Helm stießen. Dieser wurde von schnell hinzugezogenen Fachleuten als ein deutsches Exemplar aus dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) identifiziert.
Insgesamt stießen die Forscher*innen bei den folgenden Ausgrabungsarbeiten auf über 50 Helme. Produziert wurden diese in den letzten beiden Weltkriegen, es handelt sich dabei um vorwiegend deutsche Modelle (M16, M35 und M42). Ersteres Modell wurde vom deutschen Kaiserreich während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) eingeführt, kam im folgenden Konflikt aber häufig wieder zur Anwendung.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch einen polnischen Helm der Designation Wz. 31, ein sowjetisches Modell SSz. 36 sowie zwei deutsche Luftschutzhelme der Variante M38 Luftschutz. Die Zahlen stehen bei allen Varianten dabei für das Jahr, in dem die Produktion des jeweiligen Modells anlief.
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Sammler im Krieg
Wie der archäologische Fund in dieser Masse möglich war, ist fraglich. Eine Vermutung beinhaltet die Stationierung einer Einheit der deutschen Nachrichtentruppe im Zweiten Weltkrieg. Gegen Ende des Krieges war es nicht ungewöhnlich, dass sich viele Helme verschiedener Gruppen in einer Einheit ansammelten. Es kam nur selten vor, dass die ganze Truppe auf einen Standard gebracht werden konnte.
Doch auch die Sammlung von 50 Helmen auf einem Haufen wirft Fragen auf. Hier besteht die Möglichkeit, dass sich an der Stelle das Lagerhaus befand, in dem die Einheit ihre Kopfbedeckungen aufbewahrte. Da Nachrichteneinheiten, die vor allem für die Kommunikation zuständig waren, die unbequemen Kleidungsstücke nur selten benötigten, ließen sie diese vermutlich vor ihrem Rückzug hier zurück. Was nun mit dem archäologischen Fund geschehen soll, will das Landesamt für Denkmalpflege des Bezirks Niederschlesien in Kürze entscheiden.
Quellen: Zwiadowca Historii
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