Nicht nur im heutigen Italien, sondern auch in Frankreich lassen sich noch zahlreiche Spuren des antiken Römischen Reiches finden. Einige davon können dabei auch schon mal Hunderte von Metern groß sein, wie ein aktueller archäologischer Fund zeigt.
Archäologischer Fund in Frankreich
Etwa vierzig Kilometer südöstlich von Paris liegt der Ballungsraum Melun. In der Antike trug dieser den Namen Metlosedum. Forscher*innen konnten nun dessen Jahrtausende alten Überreste ausgraben. Der archäologische Fund umfasst dabei geleich mehrere bemerkenswert große Bauwerke.
So erstreckt sich ein riesiges, rechteckiges Gebäude über eine Fläche von mindestens 700 Quadratmetern (m²), wie das Institut national de recherches archéologiques préventives erklärt. Der Grundriss des Gebäudes zeigt mehrere Räume, die um einen großen zentralen Raum, vermutlich einen Innenhof, herum angeordnet sind. Zudem wurde ein Keller freigelegt, der in das Gebäude integriert war.
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Zwei weitere Gebäude entdeckt
Etwa vierzig Meter davon weiter östlich wurde eine zweite bebaute Fläche von etwa 600 m² identifiziert. „Im Moment ist es schwierig, einen genauen Plan zu rekonstruieren, da die Überreste stark von den zeitgenössischen Untergrundnetzwerken beeinflusst wurden, die uns einer unmittelbaren Übersicht des Ganzen berauben“, heißt es in der Mitteilung des Instituts.
Doch auch hier konnten die Forscher*innen bereits zwei Gebäude identifizieren. Im mittleren Teil befindet sich ein Raum, der noch ausgegraben wird und von alten Abwasserrohren durchzogen ist. Die Entdeckung einer viereckigen Verbrennungsstruktur, wohl eine häusliche Feuerstelle, neben einem Terrakottarohr, zeugt von der möglichen Anwesenheit einer Küche an dieser Stelle.
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Spuren des Zweiten Weltkrieges
Doch die Ausgrabungsstätte hielt noch eine weitere Überraschung für die Forscher*innen bereit. Denn diese sind dort auch zusätzlich auch auf einen weitaus jüngeren archäologischen Fund gestoßen. So konnten sie ein Netz von Schützengräben, die in Zickzack-Linien angeordnet sind und aus dem Zweiten Weltkriegs stammen, entdecken.
Diese Schützengräben sollten die Zivilbevölkerung vor Luftangriffen schützen. Ein erster Abschnitt der Gräben wurde bereits genauer gesucht. Dabei wurde ein Adrian-Helm, also ein Modell der typischen Stahlhelme der französischen Armee, zutage gefördert. Diese archäologischen Funde unterstreichen die vielschichtige Geschichte Meluns.
Quellen: Institut national de recherches archéologiques préventives
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