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Archäologischer Fund: Forscher machen einzigartige Entdeckung – „die Größe ist außergewöhnlich“

Schon vor Tausenden von Jahren erbauten die Menschen wichtige Handels- und Produktionszentren. Diese besitzen mitunter enorme Ausmaße. Doch nicht alle davon sind heute noch bekannt.

KI-generiertes Bild einer alten Ruine im Nebel
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

In Tschechien sollte eigentlich nur eine neue Autobahn entstehen, doch vor den Bauarbeiten haben Archäolog*innen den Boden des Geländes noch einmal ganz genau durchkämmt. Dabei sind sie auf einen riesigen archäologischen Fund gestoßen, der in der Geschichte des Landes bisher beispiellos ist.

Archäologischer Fund: Uralte Siedlung ausgegraben

Sie entdeckten eine keltische Siedlung, die sowohl aufgrund ihrer Größe als auch der Anzahl der freigelegten Artefakte außergewöhnlich ist. Der archäologische Fund ist mehr als 2.000 Jahre alt. Er reicht bis in die Latène-Zeit, als die Kelten, insbesondere der Stamm der Boier, in der Region lebten. Man geht davon aus, dass die Bezeichnung Böhmen auf diesen Stamm zurückgeht.

Tomáš Mangel, Archäologe an der Universität Hradec Králové, erklärte vor wenigen Tagen gegenüber Radio Prague International: „Die Siedlung war vom Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. bis zum frühen 1. Jahrhundert v. Chr. aktiv und endete. Sie stellt das dar, was wir als ‚zentrale Agglomeration‘ bezeichnen, eine Siedlung mit wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Funktionen.“

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Zahlreiche kostbare Artefakte

Das Forschungsteam vermutet, dass die Stätte als regionales Zentrum für Handel und Produktion diente. Denn „die Größe ist außergewöhnlich. Während die meisten Siedlungen aus dieser Zeit nur ein oder zwei Hektar umfassten, erstreckt sich diese über mindestens 25 Hektar“, so Mangel. Zudem war der Ort wohl auch an die berühmte Bernsteinstraße angebunden, die die Ostsee mit dem Mittelmeer verbindet. Davon zeugen zahlreiche kostbare Artefakte.

So konnten die Forschenden neben einer großen von Gold- und Silbermünzen, die teilweise sogar direkt hier vor Ort geprägt wurden, auch Bernsteinfunde bergen. Diese stellten damals ein wichtiges Handelsgut dar. Ein besonders eindrucksvoller Fund ist zudem eine Keramikscherbe mit der eingravierten Abbildung eines Pferdes, klein genug, um in eine Handfläche zu passen. Den Fachleuten zufolge sind solche Funde in Europa äußerst selten.

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Eigentliche Arbeit beginnt erst

Mangel betonte die wissenschaftliche Bedeutung dieser Entdeckung: „Einzigartig ist außerdem, dass wir fast die gesamte Stätte freigelegt haben. Dadurch konnten wir eine breite Datenbasis sammeln und planen weitere Analysen, um noch mehr zu erfahren.“ Obwohl die Ausgrabungen mittlerweile abgeschlossen sind, beginnen die eigentlichen Arbeiten gerade erst.

Denn alle Artefakte des archäologischen Fundes werden nun im Ostböhmischen Museum in Hradec Králové aufbewahrt und dort gereinigt, analysiert und in die Museumssammlung aufgenommen. Schon in wenigen Monaten soll dann mit diesen eine kleine Ausstellung eröffnet werden.

Quelle: Radio Prague International

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