Forscher*innen haben in einer bislang wasserarmen Region des Mars Hinweise auf ein riesiges Netzwerk ausgetrockneter Flüsse gefunden. Die neue Entdeckung deutet darauf hin, dass der Rote Planet in der Vergangenheit deutlich feuchter war als bisher angenommen.
Mars: Wasserreiche Vergangenheit
Laut der Studie einer Forschungsgruppe der Open University, haben Wissenschaftler*innen mithilfe hochauflösender Satellitenbilder, in der Region Noachis Terra, im südlichen Hochland des Mars, fast 15.000 Kilometer uralter Flussläufe entdeckt. Außerdem berichtete die Royal Astronomical Society in einer Pressemitteilung, dass die Strukturen teilweise über drei Milliarden Jahre alt sind und in einer Gegend lokalisiert wurden, in der man bislang kaum Hinweise auf Wasser vermutet hatte.
Besonders auffällig sind sogenannte „fluviale, gewundene Grate“, also versteinerte Reste alter Flüsse, die heute als Hügel sichtbar sind. Teilweise sind diese Formationen Kilometer lang und bilden komplexe, verzweigte Netzwerke. Sie zeigen, dass früher große Wassermengen durch die Region strömten, vermutlich aufgrund von regelmäßigem Regen oder Schneefall.
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Das ist bekannt
Die Entdeckung steht im Einklang mit früheren Klimasimulationen, laut denen es auf dem Planeten zu beeindruckenden Niederschlag gekommen sein müsste. Der Mangel an sichtbaren Flusstälern hatte jedoch lange für Zweifel gesorgt. Die nun entdeckten Strukturen füllen diese Lücke und verändern das Bild vom frühen Mars.
Auch wenn der Rote Planet heute trocken erscheint, deuten immer mehr Hinweise darauf hin, dass tief unter seiner Oberfläche weiterhin flüssiges Wasser verborgen sein könnte. Die wissenschaftliche Suche danach dürfte durch diese Entdeckungen weiter an Fahrt gewinnen.
Quelle: Royal Astronomical Society; Open University
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