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Grönland: Riesige Eisberge steuern auf Küste zu – Experten sprechen Warnung aus

Stell dir vor, du willst dein Haus verlassen und das erste, was du siehst, ist ein riesiger Eisberg. So ähnlich ging es nun Anwohner*innen einer kleinen Gemeinde in Grönland.

Eine Gemeinde in Grönland mit bunten Häuschen und einer Schneelandschaft im Hintergrund.
© onas Tufvesson - stock.adobe.com

Grönlands Eis enthüllt vermutlich Unglaubliches: Hinweis auf uralten, massiven Meteoritenabsturz

Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Vor der Westküste Grönlands spielen sich aktuell spektakuläre Szenen ab. Denn zwei riesige Eisberge steuern seit Tagen auf die kleine Gemeinde Innaarsuit zu. Das veranlasste die örtlichen Behörden nun dazu, eine Warnung an die Anwohner*innen herauszugeben.

Grönland: Eisberge könnten zu Überflutungen führen

Die Eisberge, die zuvor wohl einmal zusammengehörten und dann in zwei Teile gebrochen sind, halten einige Grönlander*innen momentan in Atem. Die gute Nachricht ist zunächst, dass es überaus unwahrscheinlich ist, dass große Eissplitter direkt auf das Land und das Dorf fallen.

Doch die Menschen in Innarsuit sollten trotzdem momentan kein unnötiges Risiko eingehen. Regierungsvertreter warnten davor, dem Eisberg beim Segeln zur und von der Insel oder sogar bei alltäglichen Aktivitäten an Land zu nahe zu kommen, wie die New York Post berichtet.

Doch der Aufprall der herabstürzenden Permafroststücke auf das Wasser würde vermutlich massive Wellen erzeugen, die an Land schwemmen könnten, so die Zeitung. Solche Überflutungen könnten unmittelbare Gebäudeschäden verursachen und im schlimmsten Fall tiefliegende oder bereits beschädigte Gebäude vollständig wegspülen.

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Gemeinde zieht Konsequenzen

Normalerweise bewegen sich solche großen Eisberge von der Küste Grönlands innerhalb weniger Tage fort. Laut dem örtlichen Helfer Dennis Lehtonen ist es beiden diesen Exemplaren jedoch anders. Schon seit einer Woche treiben sie vor Innarsuit. Die Eismassen stellen dabei auch das wirtschaftliche Leben der Bewohner*innen auf den Kopf.

Die meisten Menschen leben hauptsächlich von der Fischerei. „Die Gemeinde hat eine offizielle Warnung vor dem Eisberg herausgegeben, und wir schließen vorübergehend die örtliche Fischfabrik, in der ich arbeite, sowie den kleinen Laden“, sagte Lehtonen gegenüber der New York Post.

Doch trotz der gewaltigen Größe der Eisberge stört sich nicht alle in Innarsuit an deren Anwesenheit. „Ich habe die Einheimischen nach ihren Gefühlen gegenüber dem Eisberg gefragt. Manche sagen, sie seien besorgt, aber es gibt viele, die (wie ich) eher aufgeregt sind“, fügt Lehtonen hinzu.

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Ähnlicher Fall wie 2018

Denn ist es nicht das erste Mal, dass die Bewohner*innen von Innaaruit sich mit gigantischen Eismassen konfrontiert sehen. Bereits 2018 trieb ein ähnlich großes Gebilde in denselben Hafen. Mit einer Masse von elf Tonnen war dieses so riesig, dass man es vom Weltraum aus sehen konnte. Damals wurden Anwohner*innen in der Nähe potenziell betroffener Gebiete auf höher gelegenes Gelände evakuiert, bis der Eisberg schließlich davon trieb.

Bisher musste in der kleinen Gemeinde in Grönland noch niemand evakuiert werden und die Menschen hoffen, dass auch diese Eismassen sich bald wieder davon machen. Bis dahin raten die Rettungsdienste aber, dass Familien nicht in Gruppen Besorgungen unternehmen „und bitten gleichzeitig Menschen mit Gehbehinderungen, beim Betreten des Ladens besonders vorsichtig zu sein.“

Quelle: New York Post

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