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Archäologischer Fund: Forscher entdecken letzte Stadt der Maya – hier geschah eine Tragödie

Die Archäologie ist schon seit Jahrzehnten in Mittelamerika aktiv, um dort die uralten Stätten der Maya freizulegen. Eine davon wurde nun entdeckt.

Alte Maya-Ruine als archäologischer Fund (Symbolbild).
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Der neue archäologische Fund erfolgte in Mexiko, dem Land, das als Nachfolger der Maya gelten könnte. Diese besiedelten unter anderem die Yucatán-Halbinsel im Südosten des Landes für mehrere Jahrhunderte, doch wurden nach und nach vertrieben. Eine ganze Stadt zeugt von ihrem Ruin.

Archäologischer Fund: Komplette Maya-Stadt entdeckt

Die Forscher*innen, die an dem archäologischen Fund beteiligt sind, entdeckten diese auf eine unkonventionelle Weise. Es handelt sich um die letzte Stadt, in der die Maya in Freiheit leben konnten, bevor sie vollständig von den Spaniern unterjocht wurden. Doch bis zu ihrer Entdeckung war unklar, wo sie liegen könnte. Die beiden Wissenschaftler*innen rekonstruierten daher zunächst die historischen Routen, auf denen das Volk der Maya bekannterweise unterwegs war, wie das Nationale Institut für Archäologie und Geschichte Mexikos angibt.

Das gelang ihnen, indem sie einfach entlang bekannter Ausgrabungsstätten eine „Straße“ nachzeichneten, die das mittelamerikanische Volk wohl immer wieder nahm. Dadurch lokalisierten sie mehrere Orte, an denen sich diese letzte Zuflucht der Maya befunden haben könnte, anhand der Kriterien, die das Volk für den Bau seiner Städte nutzte. Genannt wurde der Ort Sak-Bahlán.

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Das ereignete sich hier

Schließlich gelang den Forschenden vor kurzem der archäologische Fund. Demzufolge sind die Belege für die Existenz der Stadt an dem festgelegten Ort in der Nähe des Flusses Lacantún mehr als ausreichend. Doch sie beweisen auch, dass sich hier eine schreckliche Tragödie ereignete. Seitdem die Spanier in mehreren Eroberungszügen im 16. Jahrhundert ganz Mittelamerika erobert hatten, lebten die Maya in Sak-Bahlán. Durch seine Lage weitab von klassischen Wegen und Straßen dauerte es daher lange, bis die Eroberer auch diesen Ort betraten.

Doch als das schließlich 1696 geschah, gab es auch hier kein Halten mehr. Einzelne Mitglieder des Maya-Volkes lebten noch bis 1721 hier, bis die Siedlung dann völlig aufgegeben wurde. Vermutlich gerieten die Bewohner*innen in die Leibeigenschaft der Spanier, die diese meist zum Dienst an öffentlichen Bauwerken und auf Plantagen missbrauchten. Dennoch belegt der archäologische Fund, dass das uralte Volk für etwa 110 Jahre eine Zuflucht hatte, in der sich ihre Kultur zu entwickeln vermochte.

Quellen: INAH Mexiko

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