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„Klare Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Alterung“ – Forscher machen beunruhigenden Fund

Die Folgen von Alkohol sollten dir weitestgehend bekannt sein. Nun aber haben Forschende eine entdeckt, die bislang wenig Beachtung fand.

Menschen stoßen mit vollen Gläsern an
Noch immer scheinen der Forschung nicht alle Folgen und die Alkohol-Wirkung bekannt zu sein. © Getty Images/Henrik Sorensen

Gerade bei diesen sommerlichen Temperaturen ruft zum Feierabend oder am Wochenende des Öfteren der Biergarten. Hin und wieder kann es schon mal passieren, dass man dabei einen über den Durst trinkt. Dass der Alkoholkonsum nicht allzu gesund ist, merkt man schnell – langfristige Folgen von Alkohol machen sich aber erst schleichend bemerkbar. Nun sind Forschende auf eine gestoßen, die du bislang womöglich noch gar nicht kanntest.

Folgen von Alkohol: Alterst du dadurch wirklich schneller?

Im Rahmen einer umfangreichen Analyse untersuchte das Team der Oxford-Universität Proben von mehr als 245.000 in der britischen Biobank registrierten Personen. Ziel war die Beleuchtung des potenziellen Zusammenhangs zwischen Alkoholkonsum und Telomerlänge.

Als Telomere bezeichnet man die Enden linearer Chromosomen. Sie schützen diese und sind damit relevant für alle biologischen Vorgänge. Ihre Länge wirkt sich auf das Altern von Zellen sowie deren Immortalisierung aus.

„Diese Ergebnisse stützen die Vermutung, dass Alkohol, insbesondere bei übermäßigem Konsum, die Länge der Telomere direkt beeinflusst“, erklärt Dr. Anya Topiwala. Sie forscht an der psychiatrischen Abteilung der University of Oxford und leitete die im Fachjournal Molecular Psychiatry veröffentlichte Studie an.

Verkürzte Telomere würden als Risikofaktoren für eine Reihe schwerer altersbedingter Krankheiten angesehen. Zu ihnen gehören etwa die Alzheimer-Krankheit, Krebs und Koronararterienerkrankungen. „Unsere Ergebnisse liefern einen weiteren Hinweis für Ärzte und Patienten, die versuchen, die schädlichen Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum zu verringern. Außerdem ist die Dosis des Alkohols wichtig – selbst eine Reduzierung des Alkoholkonsums könnte sich positiv auswirken.“

Studie belegt keinen Kausalzusammenhang

Im Rahmen einer Pressemitteilung zitiert die Universität mitunter Dr. Richard Piper, den Geschäftsführer von Alcohol Change UK. Die gemeinnützige Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Alkohol verursachte Schäden zu reduzieren. Dr. Piper begrüße daher alle Forschungen über die Folgen von Alkohol auf den menschlichen Körper.

„Diese spezielle Studie zeigt klare Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Alterung und weist auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Alkohol und Alzheimer hin“, so Piper. Zwar belege die Studie keinen Kausalzusammenhand, doch liefere sie „eine gut begründete Erklärung für den wahrscheinlichen biologischen Mechanismus“.

Quellen: „Alcohol consumption and telomere length: Mendelian randomization clarifies alcohol’s effects“ (Molecular Psychiatry, 2022); University of Oxford

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