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Bei Niedergeschlagenheit: Überraschender Trick hilft schnell und einfach (Studie)

Einer neuen Studie zufolge gibt es einen simplen Weg, die eigene Niedergeschlagenheit kurzfristig zu bekämpfen. Dafür reicht nur eine Internetverbindung.

Person sitzt niedergeschlagen auf der Bettkante.
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Tabu-Thema Psyche: Warum wir mehr auf unsere Seele achten sollten

Sind wir körperlich krank, gehen wir zum Arzt. Ist jedoch unsere Psyche instabil, tun wir uns weitaus schwerer, uns von einem Fachmann helfen zu lassen. Irgendwie ist das Thema tabuisiert und kompliziert. Dabei sollte uns eine gesunde Psyche genauso wichtig sein wie ein gesunder Körper.

Kunst eignet sich nicht nur zur intellektuellen oder emotionalen Auseinandersetzung mit dem Werk. Tatsächlich können Gemälde verschiedenster Arten einen unmittelbaren Einfluss auf unsere Gesundheit ausüben. Und wie eine neue Untersuchung nahelegt, ist dafür noch nicht einmal der Gang ins Museum oder die Galerie notwendig. Bei Niedergeschlagenheit reicht das Internet völlig aus.

Niedergeschlagenheit: Einfach Kunst online anschauen

Wie New Atlas berichtet, habe es in der Vergangenheit schon verschiedene Studien zur Wirkung von Kunst gegeben. Bei einer kam zum Beispiel heraus, dass Bilder im Krankenhaus den Stress und den Bedarf an Medikamenten reduzieren. Nun ging man für ein neues Forschungsprojekt an der Universität Wien der Frage nach, ob sich zuvor festgestellte Effekte der Kunstrezeption auch bei der digitalen Wahrnehmung entdecken lassen.

Die Ergebnisse seien vielversprechend: „Online Kunst anzuschauen ist eine noch unerschlossene Quelle zur Unterstützung des Wohlergehens, die als kleine Häppchen der Bedeutsamkeit und des Vergnügens konsumiert werden kann“, so Hauptautorin der Studie MacKenzie Trupp in einem Begleitartikel.

Übrigens: Wer sich eher als Kunstbanause bezeichnen würde, muss nicht verzagen. Alternativ könntest du zum Beispiel auf Schwarzkümmel bei seelischen Probleme zurückgreifen, wie Studien nahelegen.

Alle profitieren – aber manche noch mehr

Für die Studie bat man insgesamt 240 Personen, sich eine virtuelle Ausstellung von einem Seerosen-Gemälde von Monet anzuschauen. Dafür nutzte man Google Arts and Culture, wo über 3.000 Kunstsammlungen aus aller Welt gespeichert sind.

Im Durchschnitt sahen sich die Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen die Bilder für zwei Minuten an, wobei die einzelnen Werte von zehn Sekunden bis zu neun Minuten reichen konnten. Danach sollten sie einen Fragebogen zu ihrer Erfahrung und ihrer seelischen Befindlichkeit beantworten. Anhand der Antworten konnte man einen eindeutig positiven Effekt erkennen. Die allgemeine Stimmung als auch die Niveaus von Angstzuständen hätten sich verbessert.

Eine bestimmte Personengruppe hätte sich aber besonders hervorgetan. Denn Menschen mit einer ausgeprägten ästhetischen Empfänglichkeit zeigten bessere Resultate als der Rest. Mit der ästhetischen Empfänglichkeit wird beschrieben, wie Menschen auf verschiedene ästhetische Stimuli wie Kunst oder die Natur reagieren. Mit einer starken Ausprägung dessen können also Probleme die Niedergeschlagenheit schnell und effektiv bekämpft werden, indem man sich solchen Erfahrungen und Reizen aussetzt.

Quellen: New Atlas, „Who benefits from online art viewing, and how: The role of pleasure, meaningfulness, and trait aesthetic responsiveness in computer-based art interventions for well-being“ (Computers in Human Behavior 2023), Max Planck Institute for Empirical Aesthetics, Google Arts and Culture

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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