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KI: Künstliche Intelligenz womöglich gefährlicher als gedacht (Studie)

KI ist in aller Munde und scheint gekommen, um zu bleiben. Doch laut einer neuen Studie könnte die neue Technologie jede Menge gesundheitliche Probleme mitbringen.

Roboter-Auge, daneben ein "KI"-Schriftzug.
© fotomek - stock.adobe.com

KI: Was ist eine künstliche Intelligenz?

Vom Roboterarm bis zur hyperintelligenten Maschine – KI ist bereits jetzt ein fester Bestandteil unseres Alltags …  aber wie funktioniert eine KI?

Künstliche Intelligenz oder nur kurz KI beschäftigt bereits weite Teile der Gesellschaft und ein Ende des Trends ist noch längst nicht in Sicht. Stattdessen zeichnet sich in vielen Bereichen eine dahingehende Transformation ab. Auch in der Arbeitswelt wird dies zunehmend spürbar. Dabei sind Menschen, die besonders viel mit der Technologie arbeiten, gesundheitlich sehr gefährdet. Das legt zumindest eine neue Studie nahe.

Arbeit mit KI fördert Einsamkeit und Alkoholkonsum

Zu diesem Ergebnis kommt nun ein Forschungsteam. Für seine Untersuchung hat es insgesamt 794 Personen aus den USA, Taiwan, Indonesien und Malaysia über einen Zeitraum von zwei Jahren befragt. Dabei stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass im Zusammenhang mit der Arbeit an und mit KI Probleme wie Einsamkeit, Schlaflosigkeit und ein erhöhter Alkoholkonsum auftreten.

Dem zuvor ging die Hypothese voraus, dass die verstärkte Nutzung von KI-Werkzeugen das Gefühl sozialer Isolation verstärke. Schließlich würde man dadurch weniger Zeit mit Mitmenschen, dafür aber viel mehr vor einem Bildschirm verbringen:

„Menschen sind soziale Wesen und isolierende Arbeit mit KI-Systemen könnte schädliche Effekte auf das Privatleben des Arbeitnehmers haben.“

Pok Man Tang, Erstautor der Studie

KI verstärkt Sehnsucht nach Kontakten und Hilfestellungen

Obwohl man für die Studie Personen aus verschiedenen Kulturkreisen befragte, waren deren Antworten weitestgehend gleich: Jene, die häufig mit KI arbeiten, sehnten sich stärker nach menschlichen Interaktionen. Zugleich fürchteten sie Isolation am Arbeitsplatz stärker. Ebenso wurden bei ihnen häufiger Schlaflosigkeit und vermehrter Alkoholkonsum nach Feierabend festgestellt (mit Ausnahme der vorwiegend muslimischen Gruppe aus Indonesien, die nicht trinkt).

Interessant ist auch, dass der negative Effekt der befürchteten Isolation gleichzeitig positive Verhaltensweisen förderte. Weil sie sich mehr nach Kontakten sehnten, haben betroffene Personen erkennbar öfter ihren Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit geholfen.

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Tipps für Unternehmen

Die Studienergebnisse zeigen in erster Linie eine starke Korrelation auf, jedoch keine sichere Kausalität. Ein klarer Beweis für Ursache und Wirkung von KI auf die menschliche Befindlichkeit liegt demnach noch nicht vor. Wie die HR-Expertin Gem Dale in einem Begleitartikel bei Fast Company anmerkt, handelt es sich beim Wohlbefinden am Arbeitsplatz außerdem um ein „komplexes, multidimensionales Konstrukt“, das nur schwer zu definieren und zu messen sei.

Für die Zukunft empfiehlt Tang Konzernen jedenfalls den Einsatz von Achtsamkeitsprogrammen und anderen Interventionen, um die potenziell schädlichen Auswirkungen von KI zu reduzieren. Zudem könnten sie die Arbeitszeiten mit künstlicher Intelligenz begrenzen und stattdessen Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme fördern. Auch der Einbau menschlicher und sozialer Features in die KI selbst, wie zum Beispiel eine Stimme, könnte helfen.

Quellen: „No Person Is an Island: Unpacking the Work and After-Work Consequences of Interacting With Artificial Intelligence“ (American Psychological Association 2023), Fast Company

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