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Nickerchen: Laut Studie könnten sie eine bislang ungekannte Wirkung haben

Nickerchen können die dringend benötige Pause sein, um anschließend wieder voll durchstarten zu können. Bei einer neuen Studie fand man außerdem eine mögliche Wirkung auf die Gesundheit.

Frau hält auf einem Sofa ein Nickerchen.
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Viele kennen das Gefühl, sich im Laufe eines Tages müde und schlapp zu fühlen. Da kommt ein schnelles Nickerchen gerade recht: Fix die Augen geschlossen und für eine halbe Stunde einfach vor sich hingedöst. Doch neben einem Gefühl von hoffentlich mehr Energie könnten regelmäßige kurze Schlafeinlagen auch noch eine ganz andere Wirkung haben.

Nickerchen halten jung

Zu diesem Ergebnis ist jetzt ein Forschungsteam mit Expertinnen und Experten aus den USA, Uruguay und dem Vereinigten Königreich gekommen. Für ihre Untersuchung haben sie Daten von 378.932 Personen im Alter zwischen 40 bis 69 Jahren analysiert. Dabei verglichen sie jene, die einen genetisch bedingten Hang zu regelmäßigen Nickerchen haben mit Menschen, bei denen diese Voraussetzung nicht erfüllt wird.

Dabei stellten sie fest, dass die Gehirne derer, die oft einen Mittagsschlaf halten, größer waren – und das auf einem Niveau, das mit 2,6 bis 6,5 Jahre jüngeren Personen vergleichbar war. Wie die federführende Wissenschaftlerin Valentina Paz in einem Begleitartikel des University College London (UCL) anmerkt, deutet dies auf einen kausalen Zusammenhang hin.

Auch gut zu wissen: Wie bei so vielen Bereichen im Leben kommt es auch hier auf das richtige Maß an. Während die neue Studie einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen Nickerchen und besserer Gehirngesundheit herstellt, könnten zu viele Nickerchen auch ein Alarmsignal sein.

Gehirnvolumen wichtiger Gesundheitsindikator

Die Größe des Gehirns kann dabei viele gesundheitliche Aufschlüsse geben. Indem im Alter das Gesamtvolumen möglichst beibehalten wird, können daraus gesündere kognitive Funktionen und ein geringeres Demenzrisiko resultieren. Im Durchschnitt waren die Hirne betreffender Personen 15,8 Kubikzentimeter größer als bei anderen.

Zur Überraschung des Teams war die allgemeine Gehirngröße auch der einzige Punkt, bei dem es einen deutlichen Unterschied zwischen den Personengruppen gab. In drei anderen Messkategorien – Größe des Hippocampus, Reaktionszeit und Verarbeitung visueller Signale – konnten sie wiederum keine Unterschiede feststellen zwischen Menschen, die regelmäßig Nickerchen halten und anderen.

Weitere Studien zu gesundheitlichen Effekten von Nickerchen sind noch vonnöten, um zu präziseren Aussagen kommen zu können. Doch schon jetzt wird deutlich, dass Schlaf eine wichtige Rolle bei der Hirngesundheit im Alter zu spielen scheint.  

Quellen: „Is there an association between daytime napping, cognitive function, and brain volume? A Mendelian randomization study in the UK Biobank“ (Sleep Health 2023), University College London (UCL)

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