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Herzinfarkt: Laut Studie ist an einem Wochentag das Risiko besonders hoch

Nicht jeder Wochentag gleicht dem anderen. Und laut einer neuen Studie, gilt das vor allem auch in Bezug auf das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Grafische Darstellung eines Herzinfarktes mit einer Person, die sich an die Brust greift.
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Notruf! So reagiert man richtig

Bei Notfällen wie Unfall, Schlaganfall oder Herzinfarkt bricht schnell Panik aus. Doch ein paar Tipps helfen, besonnen zu bleiben und richtig zu handeln.

Zeit spielt bei der menschlichen Gesundheit und vielen Leiden eine zentrale Rolle. Jedes Jahr sorgt die Pollen- und damit Allergiesaison für triefende Nasen, und Krankheiten können sich über Wochen, Monate oder gar Jahre hinziehen, verschlimmern oder verbessern. Auch beim Herzinfarkt gibt es laut einer Studie einen wichtigen temporalen Faktor.

Herzinfarkt: Ein Wochentag scheint besonders gefährlich zu sein

Viele Menschen werden sich kaum über den Samstag oder Sonntag beschweren, markieren sie doch in vielen Teilen der Welt das arbeitsfreie Wochenende. Anders verhält es sich mit dem Montag, der für viele das Grauen einer neuen Arbeitswoche mitbringt. Laut einer neuen Untersuchung soll aber an dem Tag auch das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich höher ausfallen als an jedem anderen Wochentag.

Dabei geht es noch nicht einmal um Herzinfarkte allgemein, sondern um den schwersten Typ, den die Wissenschaft kennt – den ST-Streckung-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI), bei dem eine wichtige Koronararterie vollständig blockiert wird. Dies geht aus einer Datenanalyse von insgesamt 10.528 Personen in Irland und Nordirland hervor, die zwischen 2013 und 2018 mit einem solch akuten Infarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Auch gut zu wissen: Schlaf ist besonders wichtig für die Gesundheit, so auch fürs Herz. Aber wie lange sollten wir wirklich schlafen? Dazu haben Forscherinnen und Forscher einen überraschenden Vorschlag gemacht.

13 Prozent höhere Gefahr

Im Vergleich zum restlichen Wochendurchschnitt war das Infarktrisiko bei den Betroffenen an einem Montag um 13 Prozent erhöht. Insgesamt kam es zu 1.650 STEMI-bedingten Einlieferungen. Dies zeigt demnach eine starke Korrelation auf, die aber nach wie vor kurios bleibt.

Am Sonntag war die Zahl der Krankenhauseinlieferungen ebenfalls überdurchschnittlich, während sie am Dienstag am geringsten ausfielen. In beiden Fällen waren die Ausschläge nach oben und unten aber zu gering, um als statistisch signifikant zu gelten und von daher von stärkerer Aussagekraft zu sein.

Ursache unklar – aber es gibt eine Vermutung

Aber wie kommt es zu diesem ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen Wochenauftakt und Herzinfarkten? Obwohl der Grund dafür womöglich mehreren Einflussfaktoren unterliegt, dürften zirkadiane Rhythmen eine wichtige Rolle spielen.

Der zirkadiane Rhythmus beschreibt die Synchronisation bestimmter physiologischer Vorgänge des Körpers auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden. Der bekannteste ist der Schlaf-Wach-Rhythmus.

Man geht also davon aus, dass der natürliche Zyklus von Tagen, Wochen und auch Jahreszeiten die Herzgesundheit beeinflussen kann. Bekannt ist bereits, dass für das Herz so wichtige Aspekte wie der Blutdruck einem solchen Zyklus unterliegen und auch die Schlaf-Wach-Perioden können einen Einfluss haben. So könnte sich erklären, dass zu bestimmten Zeiten oder an spezifischen Tagen diese sich wiederholenden Vorgänge und Synchronisationen zu einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt führen.

Quelle: „Blue monday – association between incidence of STEMI and day of the week“ (Heart 2023)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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