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Extreme Hitze: Wie viel halten wir aus? Studie kommt zu beunruhigendem Ergebnis

Vielerorts ist die Rede von stark steigenden Temperaturen, die ein hohes Gesundheitsrisiko sind. Laut einer neuen Studie ist der Mensch nicht für diese Hitze gemacht – sogar weniger, als man bislang dachte.

Frau schwitzt in der Sonne.
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Es ist Sommer und in vielen Teilen der Erde steigen die Temperaturen rapide an. Die Hitze erreicht schon jetzt an vielen Orten Rekordwerte, was zahlreiche Menschen gesundheitlich akut gefährden kann. Zu allem Überfluss kommt man nun in einer neuen Studie zu dem Schluss, dass der Mensch weniger hitzebeständig ist, als man zuvor annahm.

Hitze: Kühlgrenztemperatur für Menschen getestet

Bislang schaute man in Bezug auf Hitze und Verträglichkeit auf eine theoretische Studie von 2010. Darin wurde eine sogenannte Kühlgrenztemperatur in Höhe von 35 Grad Celsius bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit oder 46 Grad bei 50 Prozent Feuchtigkeit als obere Sicherheitsgrenze für den Menschen angesehen.

Es wurde gemutmaßt, dass bei Überschreiten dieser Werte der menschliche Körper sich nicht mehr selbst durch Schwitzen kühlen kann, um eine gleichbleibende Temperatur zu erhalten. Doch erst für eine spätere Studie wurde diese Theorie auch praktisch getestet. Das beunruhigende Resultat: Tatsächlich soll die ermittelte Kühlgrenztemperatur bereits bei 31 Grad Celsius und 100 Prozent Feuchtigkeit liegen oder 38 Grad bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Auch spannend: Die enormen Temperaturen sind natürlich auf den Klimawandel zurückzuführen. Deshalb schlägt ein Forscher eine kuriose Maßnahme zur Bekämpfung der Erderwärmung vor.

„Kritische Umweltgrenze“ in Versuchen ermittelt

Für ihre Untersuchung rekrutierte das Forschungsteam junge, gesunde Männer und Frauen, um anhand von Experimenten die Temperatur-Feuchtigkeits-Kombinationen herauszufinden, die selbst für die gesündesten Menschen schädlich werden können. Während ihre innere Körpertemperatur beobachtet wurde, mussten sie sich in speziellen Kammern bewegen, um den körperlichen Einsatz alltäglicher Aufgaben wie kochen oder essen zu simulieren.

In mehreren Versuchen wurden dann Kammertemperatur und Luftfeuchtigkeit jeweils langsam erhöht, bis ein Anstieg der Körpertemperatur festgestellt wurde. Die dafür verantwortliche Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit wird als „kritische Umweltgrenze“ beschrieben. Je länger man diesen oder höheren Werten ausgesetzt ist, desto mehr steigt das Risiko für wärmebedingte gesundheitliche Schäden. Im schlimmsten Fall droht ein lebensgefährlicher Hitzeschlag.

Vorsichtsmaßnahmen sind unabdingbar

Die „kritische Umweltgrenze“ ist die Schwelle, die man nicht übertreten sollte, um den Anstieg der Körpertemperatur zu vermeiden. Das heiß allerdings nicht, dass alle darunterliegenden Werte als sicher angesehen werden können. Denn auch diese können immer noch das Herz und andere Teile des Körpers belasten.

So zeigte eine neuere Studie, dass die Herzfrequenz sich hitzebedingt zu erhöhen beginnt, lange bevor dies bei der Körpertemperatur der Fall ist. Besonders für ältere Menschen und jene mit chronischen Krankheiten könnte das zum Problem werden.

Um der Hitze Herr zu werden, ist es also absolut dringlich, genügend Wasser zu trinken und möglichst oft kühle Plätze aufzusuchen. Vor zwei Getränken währen der Hitze wird jetzt aber gewarnt. Dafür gibt es andere effektive Alternativen zu Wasser bei starker Wärme.

Quellen: „Evaluating the 35°C wet-bulb temperature adaptability threshold for young, healthy subjects (PSU HEAT Project)“ (Journal Of Applied Physiology 2022), „An adaptability limit to climate change due to heat stress“ (PNAS 2010), „Onset of Cardiovascular Drift during Progressive Heat Stress in Young Adults (PSU HEAT Project)“ (PubMed 2023)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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