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Tödliche fleischfressende Bakterien: Hier breiten sie sich jetzt stark aus

In den USA breiten sich gefährliche Bakterien immer weiter aus. Sie können unter Umständen tödlich werden.

Grafische Darstellung des Bakteriums Vibrio vulnificus.
© Dr_Microbe - stock.adobe.com

Antikörper und Killerzellen - So reagiert dein Körper auf Feinde

Video über die Reaktion des Körpers auf Viren und Bakterien.

Es klingt wie der Stoff aus dem Albträume und Horrorfilme sind. Aber in den USA sind aktuell äußerst gefährliche Bakterien auf dem Vormarsch, dass sich sogar die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) des US-Gesundheitsministeriums zu einer Warnung genötigt sahen. Aber auch in Deutschland kommen sie vor.

So gefährlich können die Bakterien sein

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Bakterien, die sehr gefährlich werden können und sich vor allem in Wunden festsetzen können. Dort lösen sie nekrotisierende Fasziitis aus und können so nicht nur die Haut beschädigen, sondern auch Gifte freisetzen, die drunter liegendes Gewebe wie Muskeln, Nerven und Blutgefäße zerstören können, wie The Conversation berichtet.

Geraten sie aber in den Blutkreislauf, können die Bakterien auch Zugang zu Organen erhalten. Unbehandelt kann so die nekrotisierende Fasziitis zur tödlichen Gefahr werden und das sogar binnen 48 Stunden. In den meisten Fällen sind A-Streptokokken dafür verantwortlich, doch die CDC gibt zusätzlich auch die Bakterienart Vibrio vulnificus an.

Diese kommt auch an der deutschen Ostseeküste vor – aufgrund des geringen Salzgehalts und der zunehmenden Erwärmung gehört das Gebiet sogar zu den gefährdetsten überhaupt.

Auch gut zu wissen: Nicht nur im Wasser lauern Erreger, sondern auch daheim. Fünf Geräte sind wahre Keimschleudern – du hast sie vermutlich alle zu Hause.

So schützt du dich vor den gefährlichen Bakterien

Beispiel wie die A-Streptokokken oder Vibrio vulnificus kommen hauptsächlich in warmem Meerwasser vor oder dort, wo Salz- auf Süßwasser trifft. Hohe Infektionszahlen treten in den warmen Monaten verstärkt auf und trifft Menschen, die durch die Gewässer schwimmen, waten oder dort fischen. Wer dann eine offene Wunde oder eine wunde Stelle hat, setzt sich einem erhöhten Risiko aus.

Vibrio vulnificus kann außerdem durch Meeresfrüchte und Fischgerichte verbreitet werden, insbesondere Schalentiere wie Austern, wenn sie aus den entsprechenden Gewässern stammen. Sie roh oder nur unzureichend gekocht zu verzehren, kann gefährlich sein. Um sicher zu gehen, sollte man grundsätzlich mit einer Wunde, und sei es nur eine kleine Schnittwunde, nicht ins Wasser und auch keine Meeresfrüchte und Fische anrühren.

Auch wer ein neues Tattoo oder Piercing hat, sollte das Meer vermeiden, es sei denn, die Stellen sind vollständig und wasserdicht geschützt. Sollte es beim Angeln zu einer Verletzung kommen, muss die Wunde schnell und gründlich mit Wasser gewaschen werden.

Darum nehmen die Fälle zu

Aktuell sind Infektionen, die vor allem zu nekrotisierender Fasziitis führen, noch recht selten. Allerdings nimmt die Zahl der Fälle zu. Durch die globale Erderwärmung finden die Bakterien neue Ausbreitungsorte. Laut einer Studie soll sich zum Beispiel zwischen 1988 und 2018 die Zahl an Infektionen mit Vibrio vulnificus an der US-Ostküste verachtfacht haben.

Katastrophen wie Stürme spülen die Erreger zusätzlich ins Landesinnere. Gleichzeitig wächst die Zahl der Menschen, die für eine bakterielle Infektion anfällig sind. Das schließt vor allem jene mit verringertem Immunsystem ein.

Wer infiziert ist, leidet zunächst an Fieber sowie Rötungen, starken Schmerzen und Schwellungen an der entsprechenden Stelle. Da sich die nekrotisierende Fasziitis schnell ausbreiten kann, ist schnelles Handeln erforderlich. Um Schlimmeres zu verhindern, können auch Amputationen drohen. Forscherinnen und Forscher sind allerdings besorgt, weil Vibrio vulnificus bereits eine Immunität gegen bestimmte Antibiotika entwickelt hat.

Quellen: Centers for Disease Control and Prevention, The Conversation, „Climate warming and increasing Vibrio vulnificus infections in North America“ (Scientific Reports 2023), eigene Recherchen

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