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Vorsicht bei der Nasenspülung: Passiert das, kann sie tödlich enden

Eine Nasendusche sollten wirklich alle zu Hause haben, die zu Erkältungen neigen. Sie hilft dabei, die Nase zu befreien, doch birgt sie auch Risiken.

Frau macht eine Nasenspülung
© Anastasiia - stock.adobe.com

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Eine kürzlich durchgeführte Studie Forschender um Julia Haston vom CDC Global Health Fellowship Program in Oakland zeigt ein seltenes, aber ernstes Risiko der Nasenspülung auf. Die Verwendung eines Neti-Pots mit Leitungswasser kann tödliche Gehirn-Amöbeninfektionen verursachen. Die Forschung betrachtete zehn Fälle von 1994 bis 2022. Betroffene hatten Nasenduschen zur Linderung von chronischer Sinusitis genutzt. Alle waren durch andere Gesundheitsprobleme immungeschwächt.

Dank Nasenspülung: Amöben geraten ins Gehirn

Hauptverursacher der Infektionen ist Acanthamoeba, eine in Boden und Süßwasser vorkommende Amöbe. Sie verursacht häufig Augenentzündungen durch kontaminierte weiche Kontaktlinsen. Solche Entzündungen sind behandelbar. In schweren Fällen kann die Amöbe jedoch ins Gehirn eindringen und zum Tod führen.

Viele untersuchte Proband*innen hatten das Leitungswasser für ihre Spülungen nicht behandelt. Das stellt ein Infektionsrisiko dar, besonders bei geschwächtem Immunsystem. Hastons Team empfiehlt im Rahmen seiner Studie die Verwendung von sterilem Wasser für Nasenspülungen. Ist kein steriles Wasser verfügbar, sollte das Wasser abgekocht werden.

Die Nasenhöhle bietet durch direkte Verbindungen zum Gehirn ein Risiko für Infektionen. Krankheitserreger wie Amöben können so ins Gehirn gelangen und schweren Schaden anrichten. In den untersuchten Fällen gelangten die Amöben vermutlich über das Blut ins Gehirn und verursachten tödliche Schäden.

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Magensäure neutralisiert die Schädlinge

Immungeschwächte Nutzende sollten besondere Vorsicht walten lassen, mahnt auch Spektrum.de. Sie sollten Leitungswasser für Nasenspülungen nur behandelt verwenden. Die Studie wolle das Bewusstsein für die Risiken dieser Gesundheitspraxis schärfen.

Für die allgemeine Bevölkerung in entwickelten Ländern ist das Trinken von Leitungswasser sicher. Die Magensäure neutralisiert Amöben. Die Studienerkenntnisse fördern aber sichere Nasenspülpraktiken und helfen, tödliche Infektionen zu vermeiden.

Quelle: „Acanthamoeba Infection and Nasal Rinsing, United States, 1994–2022“ (Centers for Disease Control and Prevention, 2024); Spektrum.de

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