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Cannabis: Diese mögliche Nebenwirkung überrascht

Einer Studie zufolge könnte der Konsum von Cannabis zu schlechterem und kürzerem Schlaf, sogar zu Schlafstörungen, beitragen.

Joint in einer Hand
© Getty Images/Catherine Falls Commercial

Forscher geben Antwort auf die Frage: Macht Kiffen eigentlich dumm?

Berechtigte Frage, wenn man an das dümmliche Grinsen und Kichern von manchen Kiffern denkt. Doch was ist eigentlich dran? Macht Kiffen dumm?

Grundsätzlich gilt der Konsum von Cannabis als entspannend. Auch besseren Schlaf erhoffen sich einige Menschen von der Droge. Tatsächlich scheint sich diese Erwartung aber nur bis zu einem gewissen Grad zu erfüllen. Im Rahmen einer groß angelehnten Studie untersuchten Forscher*innen die Nebenwirkungen von Cannabis – insbesondere mit Blick auf die Qualität und Dauer des Schlafs nach dem Konsum.

Cannabis: Nebenwirkungen für deinen Schlaf?

Die Autor:innen der im Fachjournal Regional Anesthesia & Pain Medicine veröffentlichten Studie wollten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und der Schlafdauer ermitteln. Die Dauer des Schlafs wurde als kurz, optimal oder lang eingestuft. Als Kurzschlaf galt ein Schlaf von weniger als sechs Stunden, als Langschlaf ein Schlaf von durchschnittlich mehr als neun Stunden an Wochentagen.

Die Umfrage umfasste auch Messungen der Schlafqualität: Die Befragten wurden nach ihren Einschlafproblemen, ihrer Fähigkeit zu schlafen, nach Fällen von übermäßigem Schlaf in den letzten zwei Wochen und danach gefragt, ob sie wegen Schlafproblemen einen Arzt aufgesucht hatten.

Resultat der Studie:

„Wir stellten fest, dass es eine mögliche Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen der Häufigkeit des Konsums und der Schlafdauer gibt; starke Konsumenten hatten im Vergleich zu Nichtkonsumenten das größte Risiko für beide Extreme der nächtlichen Schlafdauer.“

C. Diep et al. (via Regional Anesthesia & Pain Medicine)

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Korrelation oder Kausalität?

Aufgrund der Querschnittsanalysen könne das Team nur spekulieren, dass diese Ergebnisse allein mit einer unbekannten Folge der wiederholten Cannabisexposition zusammenhängen. So sei es möglich, dass sie andere zugrundeliegende soziodemografische oder gesundheitliche Faktoren widerspiegeln könnten.

„Obwohl Schlaflosigkeit einer der am häufigsten genannten Gründe für die Selbstmedikation mit Cannabis oder Cannabinoiden ist, ist die Evidenzbasis insgesamt uneinheitlich und von schlechter Qualität, wie in einer kürzlich durchgeführten systematischen Überprüfung beschrieben“, erklärten die Forschenden.

Also stellten sie in erster Linie eine Korrelation fest. Schlafstörungen als eine direkte Nebenwirkung von Cannabis konnten sie bislang nicht belegen. Angesichts der Ergebnisse scheint dies aber durchaus denkbar.

Quelle: „Recent cannabis use and nightly sleep duration in adults: a population analysis of the NHANES from 2005 to 2018“ (2021, Regional Anesthesia & Pain Medicine)

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