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PayPal-Betrug: 5 bekannte Methoden und wie du sie vermeidest (Liste)

PayPal-Betrug ist heutzutage leider Gang und Gebe. Deshalb klären wir dich über fünf bekannte Betrugsmaschen auf und zeigen dir, wie du sie vermeidest.

PayPal-Guthaben auf Display
© imago images/Jürgen Ritter

PayPal-Betrug ist unter Cyberkriminellen eine beliebte Betrugsmasche. Dabei gibt es fünf sehr gängige, aktuelle und vor allem effektive Methoden, um dir dein Geld abzunehmen. Wenn du dich davor schützen willst, zeigen wir dir in diesem Artikel, was du dafür tun musst.

#1 Allerlei Phishing-Versuche

Die wohl am weiten verbreitetste und auch unter den Opfern am meisten bekannte Betrugsmasche, ist das Phishing. Mit dieser Methode schaffen es Cyberkriminelle durch Fake-Websites, E-Mails oder Kurznachrichten, an deine Anmelde- oder andere persönliche Daten zu kommen oder dich zum Ausführen einer Aktion anzustiften, die dir schadet. Dabei handelt es sich zum Beispiel um den Klick auf einen Link, der zum Freisetzen von Viren führt.

Um diese PayPal-Betrugsmaschen handelt es sich wirklich bei fast allen Fällen. Deshalb solltest du z. B. auf das „s“ in „https“ auf der PayPal-Anmeldeseite achten. Falls PayPal dir eine E-Mail sendet, achte auf die Adresse des Absenders. Nur wenn dort „service@paypal.de“ oder „impressum@paypal.de“ steht, handelt es sich auch wirklich um eine Nachricht des Dienstes.

Davon abgesehen bietet den einzig wirksamen Schutz die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Diese Authentifizierungsmethode ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die Anmeldungen per Code authentifiziert. Laut PayPal kannst du diese mittels deiner Handynummer per SMS, der PayPal-App oder über deine E-Mail-Adresse einrichten.

Wichtig: Bei PayPal geht das Einrichten der zweistufigen Verifizierung nur per Computer oder Laptop.

#2 Netflix-Abbuchungen

Ein besonders aktueller PayPal-Betrug ist die vermeintliche Abbuchungsmail. Laut Informationen der Verbraucherzentrale NRW lassen dich Cyberkriminelle glauben, dass Netflix dir eine PayPal-Abbuchung schickt. Dabei versuchen sie mit verblüffend ähnlichen PayPal-Mail-Designs und vermeintlich offiziellen Belegen, dich hinters Licht zu führen. Vor allem zielen die Kriminellen mit dieser Spam-Mail auf Irritation ihrer Opfer ab, damit sie auf diesen Hilfslink klicken:

Screenshot einer Betrugsmail im PayPal-Layout.
Screenshot einer Betrugsmail im PayPal-Layout.

Dies darfst du auf keinen Fall tun. Stattdessen solltest du die Mail in den Spam-Ordner verschieben.

Tipp: In unseren separaten Artikeln erklären wir dir, wie du am besten mit Spam-Mails umgehst und wie du sie ein für alle Mal blockierst.

Diese Antwort lässt aber noch eine Frage unbeantwortet: Was tun, wenn du nicht über die neusten Scam-Methoden wie diese informiert bist? Ganz einfach: Du kannst die Betrugsmaschen auch selbst erkennen.

In diesem Fall genügt es einmal den Cursor auf den Link zu halten, nicht aber darauf zu klicken. Darüber wird dir dann die Webseite, auf die der Link führt, angezeigt. Vergleiche diese mit der offiziellen Netflix-Support-Webseite, indem du danach im Internet googelst. Wenn sich beide unterscheiden, hast du die Betrüger*innen auf frischer Tat ertappt.

#3 Masche über „Freunde-und-Familie-Option“

Ein weiterer PayPal-Betrug wird über die „Familie-und-Freunde-Option“ getätigt. Dabei wirst du von angeblichen eBay-Verkäufer*innen dazu aufgefordert, über diese Einstellung zu zahlen. Ihr Argument dafür ist, dass dies kostengünstiger wäre, da Gebühren somit wegfallen würden.

Wenn du dies tust, könnte es allerdings dazu führen, dass dein Geld an die Verkäufer*innen geht, du aber deine Ware nicht erhältst. Und dagegen lässt sich auch nichts tun, da die Option „Freunde-und-Familie“ den Käuferschutz außer Kraft setzt: PayPal geht bei einer solchen Transaktion nämlich von einem Austausch zwischen Bekannten aus.

Um dich und dein Geld zu schützen, sollte der Transfer deshalb immer nur über die Einstellung „Dienstleistung und Ware“ getätigt werden:

Zahlungsarten bei PayPal
Zahlungsarten bei PayPal © PayPal

#4 Angebliche Einzahlungen

Und noch eine E-Mail-Betrugsmasche. Laut Watchlist handelt es sich bei diesem PayPal-Betrug um eine E-Mail mit Beleg einer „Einzahlung in einem Online-Glücksspielladen mit Ihrer PayPal-Konto verknüpften Karte“. Anders als bei den anderen Scam-Methoden wird dir hier aber direkt auffallen, dass du diese Transaktion nicht getätigt hast. Der erste Warnhinweis ist also schon gegeben.

Es kann aber sein, dass du diesen nicht wahrnimmst, da die Betrüger*innen in der Mail mit einer Mahnung drohen. Dein PayPal-Konto würde für 48 Stunden deaktiviert werden. Außerdem wirst du dazu gedrängt auf einen Link zu klicken, der dich angeblich auf die Anmeldeseite von PayPal weiterleitet.

Um nicht auf die Betrugsmasche reinzufallen, solltest du den Namen der Webseite checken, indem du deinen Cursor auf den Link bewegst. Spätestens dann siehst du, dass es sich bei der Webseite um „paypalcenter3701172755.info“ handelt. Vergleichst du diese wieder mit der offiziellen PayPal-Anmeldeseite, wird dir klar werden, dass es sich um eine Scam-Seite handeln muss.

Übrigens: Wusstest du, dass du mit PayPal bis zu 300 Euro zurückholen kannst? Wir verraten dir den einfachen Trick, der dahinter steckt. Weitere Vor- und Nachteile des Dienstes liest du hier.

#5 Betrug über Malware „Allcome“

Cyberkriminelle übertragen ihre Arbeit auch gerne Mal auf Malware. Besonders gefährlich für PayPal-Nutzer*innen wird es daher, wenn die Newcomer-Malware „Allcome“ zum Einsatz kommt.

Zuerst wird dir wieder eine Scam-Mail mit Zahlungsaufforderung geschickt, die von dem PayPal-Design fast nicht zu unterscheiden ist. Wenn du das Geld dann über PayPal senden willst, hierfür die Empfängeradresse der Mail in das entsprechende Feld kopierst und auf „Senden“ klickst, bist du dein Geld an Betrüger*innen los.

Die Malware ersetzt in diesem Fall nämlich die Adresse durch eine falsche Adresse, an die dann dein Geld umgeleitet wird. Daher solltest du bei solchen Transaktionen immer…

  • zuerst deine Zahlungen und Abbuchungen checken.
  • dann die offizielle Webseite der Empfänger*innen aufsuchen und nach der offiziellen Mail-Adresse suchen.
  • und zum Schluss die Empfänger*innen selbst in das entsprechende Feld eintragen.

Hast du die Zahlung aber bereits getätigt, ist noch nicht alles verloren. Dir bleibt eine Option offen: du kannst die PayPal-Zahlung stornieren. Wie das geht, verraten wir dir in einer unserer Anleitungen.

Quellen: PayPal, PayPal-Community, Verbraucherzentrale NRW, Watchlist, G Data

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