Geht es um Online-Einkäufe, stehen nicht etwa das Zahlen mit der Bankkarte oder auf Rechnung im Fokus. Die mit Abstand beliebteste Bezahlmethode ist PayPal. Betrug damit ist gerade deshalb ein ebenso beliebtes Mittel von Kriminellen, die es regelmäßig auf das Geld der Nutzerschaft abgesehen haben.
PayPal-Betrug: Diese Masche geht gerade um
Wie das Wirtschaftsjournal berichtet, hat sich der Dienst mit einem Marktanteil von fast 29 Prozent in Deutschland als Platzhirsch etabliert. Nicht ohne Grund ist die Zahlungsmethode so attraktiv, wenn es um das Stehlen von sensiblen Bankdaten geht. Der aktuellste PayPal-Betrug spielt sich dabei ganz untypisch am Telefon ab.
Das Verbraucherportal Mimikama erklärt hierzu, dass die Masche auf deine spontane Reaktion abzielt. Betrüger*innen nutzen automatisierte Anrufe mit gefälschter Tonbandstimme, um dich mit einem angeblich bevorstehenden Abbuchungsversuch unter Druck zu setzen. Wer dann in Panik reagiert und die Anweisung „Drücken Sie die 1“ befolgt, öffnet den Kriminellen Tür und Tor.
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Tonband-Falle mit System
Im Detail steckt Folgendes dahinter: Du bekommst einen Anruf von einer privaten Nummer, hörst eine Bandansage, die angeblich von PayPal stammen soll, und erhältst eine scheinbar einfache Lösung per Tastendruck präsentiert. Nutzt du diese, wirst du direkt zu angeblich Mitarbeitenden durchgestellt. Tatsächlich sitzt am anderen Ende eine Person, die gezielt versucht, persönliche Informationen wie Passwörter oder TANs zu erschleichen. In manchen Fällen gelingt es sogar, Betroffene zur Fernfreigabe ihres Geräts zu verleiten.
Hinter den Anrufen stehen keine Einzelpersonen, sondern oft professionell organisierte Callcenter – teilweise im Ausland, wie Mimikama weiter erklärt. Neben dem Datendiebstahl zielen einige Maschen zusätzlich auf hohe Telefonkosten ab, indem Betroffene minutenlang in teuren Warteschleifen festgehalten werden. Der PayPal-Betrug funktioniert, weil er psychologisch geschickt auf Angst und Panik setzt.
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Schütz dich vor Bandansagen-Betrug
Wichtig ist, bei verdächtigen Anrufen mit Tonband sofort aufzulegen – besonders, wenn ein Zahlungsdienstleister oder eine Behörde angeblich anruft. Kein seriöser Dienst nutzt automatisierte Anrufe mit Tastendruck-Anweisungen. Versuch deshalb niemals impulsiv zu reagieren, sondern die Aussagen direkt über die offiziellen Kanäle des Unternehmens zu prüfen.
Sperre auffällige Nummern, melde sie der Bundesnetzagentur oder Watchlist Internet, und ändere sofort deine Zugangsdaten, falls du Informationen preisgegeben hast. Auch eine Anzeige bei der Polizei kann helfen, das System hinter diesen Betrügereien aufzudecken. Nutze außerdem immer Zwei-Faktor-Authentifizierung, um deine Konten besser abzusichern.
Quellen: Wirtschaftsjournal, Mimikama
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