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Luca-App stark in der Kritik: CCC fordert eine „Bundesnotbremse“

Der CCC hat zu einem Rundumschlag ausgeholt. In der Kritik steht die Luca-App, die mittlerweile von vielen Bundesländern als wichtiges Werkzeug genutzt wird.

Mann mit Handy in der Hand.
Der CCC spricht sich für einen sofortigen Stopp der Luca-App aus. (Symbolbild) Foto: Getty Images/Luis Alvarez

Aufgrund der dritten Welle der Corona-Pandemie ist hierzulande das „normale Leben“ nach wie vor lahmgelegt. Politikerinnen und Politiker versuchen dem mit Maßnahmen entgegenzuwirken. Ein Heilsbringer sollte die Luca-App sein, doch der CCC (Chaos Computer Club) fordert nun einen sofortigen Stopp der Subventionierung mit Steuermitteln. Die Kontaktnachverfolgungs-App würde demnach eklatante Mängel vorweisen.

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Luca-App stark in der Kritik: CCC fordert eine „Bundesnotbremse“

Der CCC hat zu einem Rundumschlag ausgeholt. In der Kritik steht die Luca-App, die mittlerweile von vielen Bundesländern als wichtiges Werkzeug genutzt wird.

CCC sieht erhebliche Mängel an der Luca-App

Die Corona-App der Bundesregierung gilt trotz anfänglicher Euphorie mittlerweile als eher gescheitet. Seit einigen Monaten wird daher die Luca-App als echte Alternative angepriesen und die Lizenz von vielen Bundesländern mit Millionenbeträgen erworben. Der CCC verweist aber nun auf etliche Sicherheitslücken in der App.

Unter anderem gäbe es erhebliche Probleme bei den Luca-Schlüsselanhängern. Diese würden bei jedem Scan die Location-Historie verraten, so auf der Webseite des CCC. Dabei war es möglich, die Ortsinformationen der letzten 30 Tage einzusehen.

Ebenfalls würde die Luca-App keinen der zehn Prüfsteine des CCC mit Hinsicht auf „Contract Tracing“-Apps erfüllen. Dazu gehören unter anderem „Epidemiologischer Sinn & Zweckgebundenheit“, „Grundlegende Privatsphäre“, „Transparenz und Prüfbarkeit“ und so weiter.

Das sind weitere Kritikpunkte

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Quellcodes des Gesamtsystems bisher nicht vollständig veröffentlicht wurden. Die Corona-Warn-App der Bundesregierung hingegen ist völlig quelloffen. Ebenso sei die Luca-App nicht alternativlos. Rund 30 weitere ähnliche Apps würden erfolglos gegen die Luca-App konkurrieren.

Da die Luca-App nicht den Mindeststandard der Barrierefreiheit gewährleistet, würde sie demnach auch eine schwere Form der Diskriminierung darstellen. Außerdem erfolgt die Validierung in der Luca-App per SMS. Eine fehlerhafte Implementierung macht diese jedoch unwirksam, sodass es möglich ist, jede Menge Fake-Accounts zu erstellen und sich irgendwo beliebig einzuchecken.

CCC fordert sofortigen Stopp

Der CCC pocht nun darauf, dass die Luca-App gestoppt werden müsse. Die Gründe seien die oben aufgeführten Kritikpunkte und die doch problematische Vergabepraxis, trotz großer Sicherheitslücken. Auch die PR-Kraft des Musikers Smudo von den Fantastischen Vier sei ein Grund gewesen, dass viele Bundesländer viele Millionen für die App ausgegeben hätten und das ohne richtige Ausschreibung.

Das Urteil des CCC bezüglich der Luca-App ist vernichtend. Ebenfalls problematisch sind gefälschte Coronavirus-Karten. Und diese iPhone-Apps solltest du ganz dringend löschen.

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