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Bitcoin-Verbot: Pläne könnten „missinterpretiert werden“

Um die Klimakrise zu bekämpfen, soll ein Bitcoin-Verbot her. Die Pläne der EU müssen sich allerdings noch etwas gedulden.

Bitcoin-Verbot in der EU
Ein Bitcoin-Verbot in der EU hätte weitreichende Folgen gehabt. © Getty Inages/Chukrut Budrul/SOPA Images/LightRocket

Im Rahmen einer Abstimmung des Parlaments wollte die EU eigentlich kommenden Montag über ein einheitliches Bitcoin-Verbot abstimmen. Grund dafür ist der enorme ökologische Fußabdruck, den das zugrundeliegende Netzwerk der Kryptowährung verursacht. Die entsprechenden Pläne scheinen allerdings missverständlich formuliert gewesen zu sein. Bevor endgültig über den Vorschlag abgestimmt werden kann, soll dieses Problem noch aus der Welt geschafft werden.

Bitcoin-Verbot in der EU voraus?

Betroffen von der geplanten Richtlinie sind alle Krypto-Dienstleistungen, die nicht auf ökologisch nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen. Dabei handelt es sich um bestimmte Arten von Verifizierungsverfahren, die sicherstellen, dass innerhalb einer Blockchain ein einheitlicher Datenstand herrscht. Im Fall des Bitcoin handelt es sich dabei um einen Proof of Work (PoW). Da sich dieser maßgeblich auf die Rechenleistung der Mitglieder des Netzwerks stützt, führt der PoW zu einem immensen Stromverbrauch.

Mit der Verschiebung der Abstimmung über das mögliche Bitcoin-Verbot reagiert der EU-Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) auf die Sorgen Betroffener. Die Pläne des Ausschusses sollen nicht „als de-facto-Bitcoin-Verbot missinterpretiert werden“, erläutert Stefan Berger (CDU), Berichterstatter des ECON, gegenüber der WirtschaftsWoche.

Ziel des bisherigen Entwurfs ist es, dass Kryptowährungen, die in der EU zum Handel zugelassen sind, ab dem 1. Januar 2025 nicht länger auf ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen dürfen. Eine bekannte Alternative zum PoW ist beispielsweise der Proof of Stake (PoS), auf den etwa Ethereum sowie dessen Forks zurückgreifen. Auch das sogenannte Tangle der Kryptowährung Iota ist weitestgehend nachhaltig.

Gegenstimmen aus der Politik

Abseits unzähliger Anleger:innen, denen durch ein Bitcoin-Verbot die Rechte entzogen würden, dieses und viele andere Assets zu handeln, regen sich auch in der Politik kritische Stimmen. „Der Versuch, Bitcoin in Europa zu verbieten, ist töricht“, zitiert die WirtschaftsWoche etwa den FDB-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler. „Er wird nicht gelingen und lediglich dafür sorgen, dass Fintechs und Dienstleister auswandern werden.“

Beeindruckend ist, dass sich die zunächst geplante Abstimmung kaum auf den Kurs der Kryptowährung auszuwirken scheint. Im Gegensatz zum Ukraine-Konflikt und dem darauffolgenden Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Netzwerk – wenn auch nur in Teilen – gab der Bitcoin bei dieser Nachricht kaum ein Zeichen von sich.

Quelle: WirtschaftsWoche

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