Vor über zwei Monaten trat die Russische Föderation ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine los. Die Truppen bombardierten Dörfer, bevölkerungsreiche Städte, zerstörten die Infrastruktur des Landes, ermordeten Tausende Soldat*innen und Zivilist*innen. Doch gibt es auch auf russischer Seite immense Verluste. Parallel dazu bemüht das internationale Hackingkollektiv Anonymous die größte Cyberkampagne, die in der Geschichte jemals gegen ein einzelnes Land unternommen wurde.
Anonymous‘ Ziele in Russland
Nach Beginn der russischen Großoffensive in der Ukraine dauerte es nur wenige Stunden: Anonymous erklärte Russland den Cyberkrieg. Doch welche Ziele sind es, die sich die Aktivistinnen und Aktivisten konkret vornehmen? Und schwächen sie damit tatsächlich die Macht des Despoten Wladimir Putin?
Es lässt sich nicht sicher sagen, wie viele „Mitglieder“ Anonymous tatsächlich hat. Immerhin setzt sich das lose hacktivistische Kollektiv aus unzähligen Gruppierungen und anonymen Einzelpersonen aus aller Welt zusammen. Auf dem Telegram-Kanal und der offiziellen Webseite der selbsternannten IT Army of Ukraine lässt sich aber ein grober Eindruck dessen gewinnen, was die Freiwilligen bislang erreicht haben – und was noch aussteht.
Konkret sollen bislang Angriffe auf folgende Ziele erfolgreich verlaufen sein:
- Medien (Staatsfernsehen, Radio etc.)
- Banken (darunter die russische Zentralbank)
- Behörden (darunter die Sicherheitskameras im Kreml)
- Energiekonzerne
Was steht aktuell noch aus?
Die Freiwilligen der IT Army of Ukraine haben bereits eine Vielzahl weiterer Ziele ins Auge gefasst. Watson zufolge gehören dazu etwa russische Bezahlsysteme, weitere Behördenseiten und Luftfahrtunternehmen. Vor allem die Webseiten der Regierung Russlands können die Hackerinnen und Hacker meist nicht lange „tot“ halten. Hier kannst du die Fortschritte in Echtzeit verfolgen.
Allerdings gilt es nicht nur, die Webseiten vom Netz zu nehmen. So erbeutete Anonymous im Laufe der vergangenen Wochen hohe Mengen an Daten. Sie sollen etwa dabei helfen, die Vermögen russischer Oligarchen festzusetzen und die ukrainischen Truppen mit notwendigen Informationen zu versorgen.
Quelle: Watson; IT Army of Ukraine
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.