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„Tod durch tausend Nadeln“ – das ist damit in Hacking-Kreisen gemeint

Der Krieg tobt auch im Internet. Hacking-Initiativen suchen daher nach Helferinnen und Helfern. Eine Gruppe versucht Russland mit dem Codenamen „Tod durch tausend Nadeln“ Druck zu machen und wirbt aktiv neue Mitglieder an.

Ukraine Krieg Hacking Initiative
Beim "Tod durch tausend Nadeln" könntest du sogar selber mitmachen. © Getty Images/ Media Whalestock

Schauplatz im Ukraine-Krieg ist nicht nur das echte Schlachtfeld, sondern auch das Internet. Verschiedene Hacking-Gruppen, unter anderem das lose Kollektiv Anonymous, machen der russischen Regierung aber auch der Wirtschaft und den Banken immer wieder Druck. Eine andere Initiative, an der Entwickler*innen aber auch du mitwirken könntest, verbirgt sich hinter dem Codenamen „Tod durch tausend Nadeln“.

Ukraine-Krieg im Netz: Hacktivisten gegen Russland

Der Software Ingenieur Bodham Ivashko zeigt bei der Initiative „Death By Thousand Needles“ (dt. „Tod durch tausend Nadeln“) als einziger sein Gesicht, wie euronews erklärt. Er gehöre einer ca. 3.000 Personen umfassenden Hacking-Initiative an, die an die ukrainische Armee gekoppelt sei. Ivashko bringt die Aktionsgruppe im Ukraine-Krieg auch mit dem jüngsten Hacking-Event vom 09. Mai in Verbindung, wo Hackerinnen und Hacker das russische Fernsehen kaperten:

„Wir haben versucht, die Kommunikation zu stören, wir haben versucht, die Propagandamaschinerie zu stören und in verschiedene Systeme der russischen Regierung, in russische Strukturen einzudringen. Als sie von dort Daten runterluden, versuchten sie, das System zu blockieren.“

Bodham Ivashko

„Tod durch tausend Nadeln“ – du könntest sogar mitmachen (auch ohne Fachwissen)

Das Besondere am „Tod durch tausend Nadeln“ im Ukraine-Krieg ist, dass jede und jeder mitmachen könne, auch du. So wird bei GitHub die Vorgehensweise zusammengefasst. Dafür brauchst du lediglich einen PC oder Laptop mit Windows, Linux oder Mac-Betriebssystem. Dort kannst du dir dann die Anwendung „db1000n“ herunterladen. Nutzt du das Programm Docker kannst du es auch darüber zum Laufen bringen.

Ist die Anwendung installiert, wirst du passiver Teil von „Distributed-Denial-of-Service“ (DDoS)-Attacken gegen Russland. Bei einer DDoS-Attacke wird durch eine Vielzahl von Zugriffen auf eine Webseite eine Serverüberlastung herbeigeführt. Nach eigenen Aussagen habe der „Tod durch tausend Nadeln“ unter anderem bereits dazu geführt, dass russische Banken mehrere Stunden keine Transaktionen mehr durchführen konnten, was ein Vorteil im Ukraine-Krieg für die andere Seite bedeuten kann.

Um Mitzuwirken musst du deinen PC oder Laptop mit der Anwendung angeschaltet lassen. Sonst sollst du nichts weiter tun müssen: „Unsere Experten koordinieren alles aus der Ferne ohne dich zu stören oder zu unterbrechen.“ Bist du selber Experte oder Expertin kannst du die Initiative im Ukraine-Krieg auch direkter unterstützen und beim Fixen von Bugs und ähnlichem helfen.

Aus der Ukraine selber solle man zwingend ein VPN verwenden und sich in Russland selber einwählen oder jedes andere europäische Land außer der Ukraine wählen.

Allerdings sei angemerkt, dass DDoS-Attacken natürlich auch zum Straftatbestand werden können. Gehen diese etwa mit Erpressung einher, handelst du auch als passiver Teil gegen das Gesetz. Auch das Installieren einer Anwendung auf deinen eigenen Geräten, die für das Hacking entworfen ist, ist grundlegend mit Vorsicht zu genießen.

Quellen: euronews, GitHub, eigene Recherche

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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