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Achtung Phishing-Gefahr: Wenn du diesen Link anklickst, ist es schon zu spät

Du hast überraschend E-Mails von einer EU-Behörde im Postfach? Dann sei vorsichtig. Hierbei handelt es sich Phishing.

Symbolbild: Gefahren im Internet
© Amgun - stock.adobe.com

Enttarnen von Phishing-Mails // IMTEST

Jeder hat schon einmal eine Phishing-Mail bekommen – und vielleicht nicht direkt erkannt. Immerhin geht es hier um gezielten Betrugsversuch.

Über Phishing versuchen organisierte Cyber-Kriminelle an deine Daten zu gelangen. Eine besonders ausgefeilte neue Betrugsmasche sorgt selbst unter Ermittlern für Staunen. Die Verbrecherinnen und Verbrecher geben sich täuschendecht als Beamte der Europäischen Union (EU) aus. Wer den Anweisungen in ihren Mails nachkommt, riskiert all seine Daten preiszugeben. Doch mit diesen Tipps durchschaust du die Betrugsmasche.

Phishing: So funktioniert das perfide System der Kriminellen

Phishing kennen so gut wie alle, die das Internet nutzen. Die Methoden der Verbrecherinnen und Verbrecher werden dabei jedoch immer ausgefeilter. Eine falsche Nachricht von vermeintlichen Familienmitgliedern oder einem angeblichen nigerianischen Prinzen durchschauen die meisten. Doch ein neues Betrugssystem erstaunt selbst die Polizei.

Die jüngst vermehrt auftretenden Phishing-Mails sind besonders trügerisch, warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA). Im Text geben die Gauner*innen sich als EU-Beamte aus und warnen, die Empfänger*innen seien Opfer eines europaweiten Verbrechernetzwerks geworden. Ihre Daten wurden angeblich auf komprimierten Festplatten gefunden. Nun bestehe dringender Handlungsbedarf um finanziellen Schaden abzuwenden.

Von der Gestaltung ähneln die E-Mails offiziellen Schreiben, doch einige Details entlarven die Betrüger. Wer den Text aufmerksam liest, dürfte einige grobe Rechtschreib- und Grammatikfehler bemerken. Auch die Absenderadresse ist verdächtig. Diese endet auf @hotmail.com – eine Domain, die von EU-Behörden nicht verwendet wird.

Die Links in der Mail leiten auf ebenso verdächtige Webseiten weiter. Zwar ist es den Betrügerinnen und Betrügern gelungen, die offizielle Seite der Anti-Betrugsbehörde Office Européen De Lutte Antifraude (OLAF) authentisch nachzubauen, aber die Domains wurden teils erst im September angemeldet. Bei OLAF handelt es sich um eine reale Behörde im Kampf gegen Betrugsfälle und Korruption. Sie ist jedoch nur für interne Ermittlungen, die EU-Organe betreffen, zuständig und hat nichts mit Betrug an individuellen Bürger*innen zu tun.

Achtung: Nicht nur durch Phishing-Mails geraten deine Daten in Gefahr. Mit diesem perfiden Trick versuchen Verbrecher Zugriff auf dein Handy zu erhalten.

Polizei rät: So kannst du dich schützen

Spätestens wenn du dem Link zum Antragsformular folgst, sollten deine Alarmglocken angehen. Die Website erfragt deinen Namen und deine Kontaktadressen. Laut Polizei erhalten Betroffene daraufhin weitere Emails und Anrufe und werden gebeten, ihre Bankdaten anzugeben oder ihre Ausweisdokumente einzuscannen. Deshalb gehen die Ermittler*innen von organisiertem Identitätsdiebstahl als Tatmotiv aus.

Um sich vor der Phishing-Falle zu schützen, rät das LKA verdächtige E-Mails ungeöffnet zu löschen. Schon mit dem Klick auf einen Link kann eine große Gefahr für deine Datensicherheit entstehen. Wer bereits Opfer des Betrugs wurde, sollte dringend Anzeige bei der Polizei oder bei der Onlinewache erstatten.

Quelle: Landeskriminalamt Niedersachsen

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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