Auch in deutschen Haushalten sind Amazons Echo-Lautsprecher und Alexa längst stark vertreten. Immerhin bieten sie zahlreiche bequeme Funktionalitäten. Geht es um den Schutz sensibler und privater Daten, müssen Anwender*innen in den USA nun allerdings einen Rückschlag hinnehmen.
Amazon Echo: Alexa-Änderung führt Datenschutz-Bedenken
Wie TechSpot berichtet, verlieren die Echo-Geräte dort schon Ende des Monats eine durchaus wichtige Funktion. Diese ermöglichte es bisher, Amazon Alexa-Anfragen lokal zu speichern und zu verarbeiten. Stattdessen werden alle Sprachaufnahmen nach Ablauf der Frist automatisch in die Cloud übertragen.
In einer E-Mail an Kund*innen hatte Amazon das Vorhaben bereits angekündigt: „Wir möchten Ihnen mitteilen, dass die Alexa-Funktion ‚Keine Sprachaufnahmen senden‘, die Sie auf Ihrem bzw. Ihren unterstützten Echo-Geräten aktiviert haben, ab dem 28. März 2025 nicht mehr verfügbar sein wird. Diese Funktion ermöglichte es kompatiblen Echo-Geräten, die Audioeingaben von Alexa-Anfragen lokal auf dem Gerät zu verarbeiten. Da wir Alexas Fähigkeiten mit generativen KI-Funktionen ausbauen, die auf die Rechenleistung der sicheren Cloud von Amazon angewiesen sind, haben wir uns entschieden, diese Funktion nicht länger zu unterstützen.“
Bezogen ist diese Änderung auf die Einführung von Alexa+, einer KI-gestützten Version der Sprachassistentin. Sie basiert auf Amazons Bedrock-Technologie und steht Prime-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. Wer nichts unternimmt, dessen Alexa-Einstellungen werden automatisch auf „Keine Aufnahmen speichern“ aktualisiert – alle Sprachaufnahmen werden dann in die Cloud gesendet und verarbeitet und nach der Bearbeitung gelöscht. Alle zuvor gespeicherten Sprachaufnahmen werden ebenfalls gelöscht.
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Vergangene Datenschutzprobleme und Reaktionen
Die Abschaffung der lokalen Verarbeitung dürfte bei Nutzerinnen und Nutzern zur Besorgnis führen. Bereits 2019 berichtete Bloomberg, dass Amazon weltweit Mitarbeiter*innen einsetzte, um Alexa-Sprachaufnahmen zu transkribieren und zu annotieren. Dies sollte die Spracherkennung verbessern, wurde jedoch aufgrund von Datenschutzbedenken stark kritisiert.
Auch die Weitergabe von Alexa-Aufzeichnungen an Strafverfolgungsbehörden sorgte in der Vergangenheit für Diskussionen. Zudem einigte sich Amazon 2023 darauf, 25 Millionen US-Dollar an Zivilstrafen zu zahlen, weil das Unternehmen Aufnahmen von Kindern unbefristet gespeichert hatte, ohne dies ausreichend offenzulegen.
Deutsche Nutzer*innen nicht betroffen
Die gute Nachricht: Wer hierzulande einen Amazon Echo verwendet, muss sich nicht auf die Änderung einstellen. Auf eine Anfrage von futurezone.de, wie sich das Vorhaben für deutsche Kund*innen auswirken wird, hieß es klar und deutlich: „Wichtig ist insbesondere, dass es diese Funktion in Deutschland nie gab – und Kund:innen auch weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Sprachaufnahmen nicht zu speichern.“
„‚Keine Sprachaufnahmen senden‘ war eine Opt-in-Funktion, die es Echo Dot (4. Generation), Echo Show 10 und Echo Show 15 Geräten ermöglichte, den Ton von Alexa-Anfragen lokal auf dem unterstützten Gerät zu verarbeiten. Sie war nur für Kunden in den USA verfügbar, deren Geräte auf Englisch eingestellt waren“, erklärte man zusätzlich.
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Quellen: TechSpot
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