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Vorsicht an Weihnachten: Diese Maschen sind an den Feiertagen besonders häufig

Zu den Feiertagen wittern Cyberkriminelle fette Beute. Experten raten um Weihnachten herum besonders vor Betrugsversuchen auf der Hut zu sein.

Ein Mann starrt an Weihnachten erbost auf sein Handy und seine Kreditkarte.
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Weihnachten ist für viele die schönste und besinnlichste Zeit des Jahres. Doch tappt man Betrügerinnen und Betrügern in die Falle, ist die Festtagsstimmung schnell rum. Dabei hat Cyberkriminalität in der Adventszeit Hochkonjunktur, meinen Sicherheitsexperten. Auf diese drei Betrugsmaschen solltest du nun besonders aufpassen.

Cyberkriminalität nimmt zu Weihnachten massiv zu

Wie das Unternehmen Darktrace in einer Untersuchung aus dem Jahr 2021 herausfand, steigt die Zahl von Ransomeware-Angriffen in der Weihnachtszeit im Vergleich zu den restlichen Monaten des Jahres erheblich an. In den Jahren von 2018 bis 2020 war vor den Festtagen jeweils ein Anstieg von rund 30 im Vergleich zum monatlichen Durchschnitt zu vermerken.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand, bezeugt Cybersicherheitsexperte Ed Skoudis im Gespräch mit Euronews Next. Der hohe Geldfluss zu den Feiertagen mache diese zur „perfekten Zeit des Jahres für Kriminelle“. Ob Geschenke besorgen, fürs Festessen einkaufen oder von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier springen, in der Adventszeit seien viele Bürgerinnen und Bürger viel zu abgelenkt, um auf ihre digitale Sicherheit achtzugeben. Kriminelle wissen sich diese stressbedingte Unachtsamkeit zunutze zu machen, mahnt der Präsident des SANS Technology Institute College.

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Privatleute und Unternehmen im Visier

Dabei stehen nicht nur Privatpersonen im Fokus der Cyberkriminellen. Wie ein Vertreter des Datenschutz-Unternehmens Proton gegenüber Euronews berichtet, bewirkt der festtagsbedingte Personalmangel zu Weihnachten, dass viele Unternehmen „ihre Aufmerksamkeit vernachlässigen“.

Gleichzeitig bringen vor allem Online-Händler zur Adventszeit größere Datenmengen, wie zum Beispiel Adressen oder Bank- und Kreditkarteninformationen, in den Umlauf. Das erhöht aus Sicht der Kriminellen die Gewissheit, bei einem Angriff auch tatsächlich empfindliche Daten abgreifen zu können. Gelangen diese erstmals in deren Hände, können sie für weitere Betrugsmaschen missbraucht werden, warnt Proton.

Drei Tipps der Sicherheitsexperten

Um dich zu Weihnachten vor Betrug zu wappnen, raten die Experten, auf drei besonders beliebte Maschen zu achten.

1. Gefälschte Benachrichtigungen

Nachgemachte Benachrichtigung von großen Unternehmen und Phishing-Emails gehören das gesamte Jahr über zu den häufigsten und gefährlichsten Betrugsversuchen. Hinter oft täuschend echten Mitteilungen verbergen sich schädliche Links, die Viren und Trojaner auf deinen Computer spielen. Oftmals wirst du auch gebeten, nachgeahmte Formulare auszufüllen und somit deine Daten preiszugeben.

Gerade zum Höhepunkt der Online-Shoppingsaison kurz vor Weihnachten nehmen diese Phishing-Angriffe zu. Oftmals werden Auftragsbestätigungen großer E-Commerce-Händler imitiert. Hierbei ist es ratsam, nicht den angegebenen Links zu folgen.

2. Datenklau per WLAN

Weihnachten ist für viele auch eine Zeit des Reisens. Dabei ist das WLAN in Bahnen oder auf Flughäfen nicht gesichert und erleichtert es so Hackerinnen und Hackern, Zugriff auf dein Smartphone oder Laptop zu erhalten.

Ein Sprecher von Proton rät daher auf Reisen immer auf eine VPN zurückzugreifen. Die Verwendung einer solchen erhöhe die Sicherheit deines Gerätes enorm, da sie den Netzwerkverkehr verschlüsselt. „Selbst wenn jemand ihre Daten abfängt, kann er sie nicht sehen, ohne sie zu entschlüsseln“, erklärt der Fachmann.

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3. Geklonte Stimmen

Eine recht neue, KI-gestützte Betrugsmasche könnte dieses Weihnachten besonders häufig auftreten. Wie Skoudis warnt, können Verbrecherinnen und Verbrecher mittlerweile die Stimmen deiner Liebsten per KI „klonen“ und damit betrügerische Anrufe tätigen. „Wenn ich eine Minute oder so von jemandem hören kann, kann ich diese in eine KI einspeisen und sie trainieren, und dann kann ich sie dazu bringen, alles zu sagen, was ich will“, erklärt der Experte die neueste Spoofing-Technik.

Die nachgeahmte Person könnte dich beispielsweise besorgt anrufen oder per Sprachnachricht kontaktieren mit der Nachricht sie sei in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Anschließend bittet sie dich eine bestimmte Nummer anzurufen, hinter der sich jemand als Arzt oder Ärztin ausgibt. Dieser oder diese fordert dich nun auf, deine Kreditkarte zu hinterlegen.

Hierbei handelt es sich jedoch um einen Betrugsversuch. Es ist immer ratsam auf Details in der Stimme zu achten, Fragen zu stellen, die nur die echte Person beantworten kann und gegebenenfalls versuchen die jeweilige Person noch mal selbst zu kontaktieren.

Quellen: Darktrace, Euronews Next

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