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Netflix hat eine ungewöhnliche Zusatzkategorie – viele bemerken sie gar nicht

Die beliebte Plattform hat weltweit hunderte Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Nur ein Bruchteil davon nutzt allerdings die Rubrik, die als letzte dazu gekommen ist.

Netflix-Logo auf einem Smartphone
Netflix bietet seinen Video-on-demand-Service seit 2007 an. © Getty Images/Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket

Im November 2021 nahm Netflix etwas völlig Neues in sein Angebot auf. Der Streaminganbieter ging damit einen Schritt, der ihn im Bereiche Filme und Serien von der Konkurrenz abhebt. Wie nun bekannt wurde, greift bislang allerdings weniger als ein Prozent aller Abonnent*innen auf diese Extra-Option zu. Das könnte zum Teil daran liegen, dass sie auf der Plattform nicht unbedingt auffällig platziert ist.

Netflix‘ mobile Spiele: Gute Qualität, aber kaum Downloads

Wer am Handy oder dem Tablet langsam durch seinen Startseiten-Feed scrollt, stößt irgendwann auf eine Zeile mit dem Titel „Mobile Games spielen“. Dazu siehst du, wenn du aufmerksam hinschaust, im Footer der mobilen Ansicht ein Controller-Symbol, das mit „Spiele“ gekennzeichnet ist.

Ein anderer Weg führt dich über die gängigen App-Stores und die Suche nach „Netflix Spiele“ oder „Netflix Games“ zur entsprechenden Datenbank des Streamingdienstes. Wer dagegen am Rechner auf Netflix zugreift, findet die Kategorie gar nicht.

Aktuellen Zahlen zufolge (via CNBC unter Berufung auf das auf Apps spezialisierte Marktforschungsunternehmen Apptopia) wurden die verfügbaren Spiele weltweit nur etwa 23,3 Millionen Mal heruntergeladen. Täglich aktiv sind im Durchschnitt lediglich 1,7 Millionen Nutzer*innen. Bei einer globalen Abonnentenschaft von etwa 221 Millionen Menschen entspricht das unter einem Prozent.

Warum nutzt kaum jemand Netflix‘ Games?

Die Entscheidung zu mobilen Games kam nicht von ungefähr. Längst wird der Wettbewerb nicht mehr nur unter Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co. ausgetragen. Bereits im Juli 2021 nannte man in einem Brief an die Aktionäre des Unternehmens explizit TikTok und Epic Games als Konkurrenten um die Bildschirmzeit der Nutzerinnen und Nutzer.

Bedenkt man, dass Smartphone und Tablet 2021 bereits die Games-Branche übernommen hatten, wie Statista berichtet, verwundert das aktuelle schlechte Ergebnis umso mehr. Netflix selbst dürfte sich zumindest eine deutlich andere Entwicklung erhofft haben.

An der Qualität der gegenwärtig 26 verfügbaren Apps (iOS und Android, Übersicht) dürfte die geringe Nachfrage dabei nicht liegen. Auch das Einflechten dieser in Netflix‘ Film- und Serienangebot ist interessant. So gibt es zwei Stranger Things-Spiele, die in Verbindung zum gleichnamigen Serienhit stehen, und einen Titel zum populären Kartenspiel „Exploding Kittens“. Spekulationen zufolge soll das Format bald als Netflix-Serie erscheinen.

Die Einführung der Spiele sollte dazu dienen, Kund*innen an die Plattform zu binden – ein aktives Netflix Abo ist Voraussetzung zur Nutzung. Angesichts der 2022 erstmalig rückläufigen Netflix-Nutzerzahlen und der bevorstehenden Erhebung von Zusatzkosten für geteilte Netflix-Konten kam der Bindungsversuch keinen Moment zu früh. Ob der Plan allerdings langfristig auch aufgeht, muss sich zeigen.

Quellen: CNBC, Netflix, Statista

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