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Warum gilt „Star Trek: Nemesis“ als schlechtester Teil der Reihe?

„Star Trek: Nemesis“ mit Tom Hardy ist das schwarze Schaf unter den „Star Trek“-Kinofilmen. Er war ein so großer Misserfolg bei Fans und Kritikern, das lange kein Sequel folgte. Was ging schief?

Star Trek Nemesis tom hardy und patrick stewart
Tom Hardy (links) und Patrick Stewart sind die Antagonisten in "Star Trek: Nemesis". Warum fiel der Film bei der Kritik durch? Foto: imago images / Everett Collection

Mit „Star Trek: Der erste Kontakt“ (1996) feierte die Raumschiff Enterprise Crew um Captain Jean-Luc Picard ihre Solo-Kinodebüt ganz ohne ihre Vorläufer-Mannschaft um Captain Kirk. Der Film war ein merklicher Kassenerfolg mit 150 Millionen Dollar Einspielergebnis gegen ein Budget von 46 Millionen Dollar. Die Fortsetzung „Star Trek: Der Aufstand“ (1998) kostete mit 70 Millionen Dollar mehr und erwirtschaftete nur 118 Millionen Dollar. Alle Hoffnung ruhte nun 2002 auf „Star Trek: Nemesis“ mit Tom Hardy als Bösewicht. Doch dieser erwies sich als bizarrer Flop bei der Kritik. Aber waurm?

So kam es zu „Star Trek: Nemesis“

„Star Trek: Nemesis“, das vierte Kinoabenteuer der Mannschaft aus der TV-Serie „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ (ihr Kinodebüt gaben sie 1994 in „Star Trek: Treffen der Generationen“), stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Zunächst einmal sollte der Film in den Kinos gegen die zwei Blockbuster „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ und „Harry Potter und die Kammer das Schreckens“ antreten. Was unmöglich scheint für die Kinoadaption einer Fernsehserie, die 60 Millionen Dollar kostete. Am Ende spielt der Film nur 67 Millionen Dollar ein, machte aber ein Plus als eines der meistgekauften DVDs seiner Zeit. Doch warum war „Star Trek: Nemesis“ von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

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Zunächst einmal war „Star Trek: Nemesis“ eine Überraschung für die Darsteller, die nach der Fertigstellung von „Star Trek: Der Aufstand“ keine Verträge mehr für Auftritte hatten. Somit mussten neue Verträge mit der Besetzung aufgesetzt werden, die das Budget in die Höhe schießen ließen. Um den Film auf eine kommerziellere Länge zu bringen wurden zudem 50 Minuten Handlung aus „Star Trek: Nemesis“ herausgeschnitten. Dadurch wirkt der Film über weite Strecken auch wie ein Actionfilm ohne die typische Wärme in der Figurenzeichnung.

Der größte Fehler von „Star Trek: Nemesis“

Als schlimmste Fehlentscheidung für „Star Trek: Nemesis“ erwies sich aber die Wahl für den Platz des Regisseurs. Nachdem Jonathan Frakes ein gutes Händchen für die zwei vorherigen Filme bewies, räumte er den Regiestuhl ausgerechnet für den Action-Regisseur Stuart Baird („Einsame Entscheidung“, „Auf der Jagd“). Der erfahrene Editor hatte keine Ahnung von dem „Star Trek“-Universum, bevor er an „Star Trek: Nemesis“ arbeitete.

Er hatte auch keine Lust, sich Folgen von „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ anzuschauen. Das zeigt sich leider auch in seiner lustlosen Inszenierung des Films nach einem vielversprechenden Drehbuch von „Gladiator“-Autor und „Star Trek“-Fanboy John Logan. Die Hoffnung besteht nun 18 Jahre nach dem Kinostart von „Star Trek: Nemesis“ weiterhin bei den Darstellern und Fans, dass es irgendwann eine Langfassung des Films gibt, die ihn besser macht. Die Kinofassung läuft am 23. April 2020 auf dem Fernsehsender Kabel Eins.

Weitere Hintergrundgeschichten zur Entstehung von „Star Trek: Nemesis“ gibt es hier. Ein ehemaliger „Star Trek“-Star wird der neue „The Saint“. Ein anderer „Star Trek“-Kollege zeigt sich dämonisch in der Prime Serie „NOS4A2“. Sci-Fi-Fans freuen sich auch auf „Avatar 2“.

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