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Elektroautos: Experte lüftet weit verbreiteten Mythos

Ein Brand dauert bei einem Elektroauto zwar länger als bei einem Verbrenner, er entsteht aber nicht schneller. Der Experte Volker Quasching klärt auf.

Person arbeitet am Motorraum eines Elektroautos
© Zaleman - stock.adobe.com

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Die Ära der Verbrennungsmotoren neigt sich allmählich dem Ende zu. Doch trotz ihres schwindenden Dominanz haben es ihre Nachfolger, die Elektroautos, bisher nicht geschafft, sich vollständig durchzusetzen. Dies liegt unter anderem an den hohen Anschaffungskosten und diversen Vorbehalten, die Interessenten noch hegen. Obwohl einige dieser Bedenken durchaus ihre Berechtigung haben, entbehren viele von ihnen jeglicher Grundlage. Dies trifft auch auf den Mythos zu, dass Elektroautos ein höheres Brandrisiko als herkömmliche Fahrzeuge bergen würden.

Elektroautos: Quasching erklärt

Einige Menschen scheinen im Kontext der Verkehrswende schlicht unbelehrbar zu sein. Es scheint völlig egal, wie viele Studien, Tests und ADAC-Berichte die Sicherheit der Stromer belegen – viele halten sich dennoch lieber an das, was sie in den Kommentarspalten von Videos oder Social-Media-Posts lesen. Expertinnen und Experten wie Volker Quaschning versuchen, sich an ebendiesen Stellen einzuklinken, um die Leute umfangreicher zu informieren.

Quaschning selbst ist Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, mit Spezialisierung auf regenerative Energiesysteme. Doch haben es dem Forscher in diesem Kontext offenbar auch Elektroautos angetan. Immer wieder findet man seine Videos, in denen er mitunter versucht, verbreitete Mythen aus der Welt zu schaffen, auf Plattformen wie YouTube, Instagram oder TikTok.

Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient sein letzter Beitrag aus dem Format „Quasching erklärt“. Denn darin geht es um die Behauptung, von Stromern gehe ein besonders hohes Brandrisiko aus. Vor allem durch den Brand des Frachters Fremantle Highway vor Ameland geriet diese Furcht für viele in den Fokus. Obwohl die Brandursache bislang nicht final geklärt ist, gehen nämlich viele noch immer davon aus, dass eines der 498 geladenen Fahrzeuge mit Elektroantrieb verantwortlich gewesen sein müsse.

„In Crashtests gehen Batterien nicht in Flammen auf“

„Der häufigste Grund für Fahrzeugbrände ist der Austritt von Kraftstoff oder Öl auf heiße Motorteile“, erklärt Quasching in seinem jüngsten Video. „Die gibt es ja beim E-Auto gar nicht mehr.“ Im Verhältnis zu den verkauften Einheiten, würden etwa Fahrzeuge mit einem Hybrid-Antrieb weit häufiger brennen – gefolgt von Verbrennern.

Erst mit großem Abstand würden Elektroautos folgen. „Selbst in Crashtests gehen Batterien nicht in Flammen auf“, so der Experte weiter. Denn bei einem Unfall würde die Batterie automatisch von der elektrischen Spannung getrennt. Das einzige Problem bestehe darin, dass die Brände bei Stromern weit schwieriger zu löschen seien.

Doch wie kommt es dann zu den ganzen Berichten über brennende E-Fahrzeuge? Quasching bezieht sich zur Beantwortung dieser Frage auf den ADAC: Dadurch dass die Technologie noch vergleichsweise neu sei, würden brennende Stromer weit mehr mediale Aufmerksamkeit erhalten. Das kann dazu führen, dass Menschen die Masse der Berichte automatisch mit einem höheren Risiko gleichsetzt. Das ist falsch.

Quelle: YouTube/Volker Quaschning

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