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Sie lassen uns leiden, aber was steckt dahinter: Sind Viren Lebewesen?

Viele gehen davon aus, dass Erreger, die uns krank machen, auch lebendig sind. Doch sind Viren Lebewesen? Wir liefern dir die Antwort.

Coronavirus
Neue Coronavirus-Informationen drangen vor Kurzem in Form zahlreicher wissenschaftlicher Artikel an die Öffentlichkeit. Foto: iStock/wildpixel

Ob die saisonale Grippe oder das neuartige Coronavirus: Die Erreger machen uns krank und sind über längere Zeit im Umlauf. Doch sind Viren Lebewesen? Diese Annahme ist jedenfall weit verbreitet. Denn was sonst, sollte uns so leiden lassen? Wir klären dich auf, wo sich Viren einordnen lassen.

Eine Antwort auf die Frage „Sind Viren Lebewesen?“

Viren werden oft mit Bakterien verwechselt oder gleichgestellt. Beide machen uns krank und befallen uns. Doch Viren unterscheiden sich von den Mikroben grundlegend. Da stellt sich doch die Frage: Sind Viren Lebewesen? Bei Viren handelt es sich um eine andere Form von Erbgut, das heißt sie bestehen aus DNA oder RNA. Manchmal sind sie von einer Proteinhülle umgeben. Dafür fehlen Viren folgende Bestandteile:

  • Mitochondiren
  • Ribosome
  • Zellplasma

Damit kommen wir auch schon der Antwort auf die Frage „Sind Viren Lebewesen?“ näher. Denn ihnen fehlen zwei Merkmal, die jedes Lebewesen besitzt:

  1. Sie betreiben keinen Stoffwechsel.
  2. Viren können sich nicht selbstständig vermehren.

Wie genau sich Viren vermehren, kannst du hier nachlesen. Denn für die Vermehrung von Viren ist ein Faktor entscheidend.

Warum werden Viren mit Bakterien verwechselt?

Da Viren wie auch Bakterien Krankheiten bei uns Menschen auslösen, kommt es häufig vor, dass sie gleichgestellt werden. Doch tatsächlich können Viren auch Bakterien befallen. Das ist ein besonderer Unterschied zwischen den beiden Erregern. Hältst du dir das vor Augen, wird deutlich, dass Viren keine Lebewesen sind, sondern eher als leblose Biopartikel bezeichnet werden können. Daher werden sie von einigen Biologen aus der Gemeinschaft der Lebewesen ausgeschlossen.

Die Suche nach einer eindeutigen Antwort

Aber natürlich ist es in der Wissenschaft nicht immer so einfach. Es gibt nämlich einige Argumente, die Viren doch als Lebewesen bezeichnen. Ein Merkmal lässt die obere Aussage ins Wanken geraten: Viren können sich nämlich genetisch weiterentwickeln. Durch Mutationen passen sie sich ihrer Umgebung an. Ein weiterer Anhaltspunkt, dass Viren doch lebendig sind, ist, dass sie sobald sie eine Wirtszelle eingenommen haben, Bestandteil eines lebenden Systems werden.

Einige Wissenschaftler fordern sogar die Einordnung der Viren in den Stammbaum des Lebens, heißt es bei wissenschaft.de. Denn es soll wohl Hinweise geben, dass Viren sich aus Lebewesen entwickelt haben. Aus Vergleichen von Eiweißmolekülen von Bakterien, die durch Viren-DNA produziert wurden, kam man zu dieser Annahme. Ferne Viren-Vorfahren könnte daher echte Zellen gewesen sein. Erst später haben sie sich zu dem entwickelt, was man heute unter einem Virus versteht. Das heißt, dass Viren früher Lebewesen waren und einige Merkmale abgelegt haben und daher eine neue Art der Fortpflanzung erfunden haben.

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Fazit: Sind Viren Lebewesen – ja oder nein?

Diese Theorie zur Frage „Sind Viren Lebewesen?“ kommt durch die Existenz von Riesenviren, die ein umfangreiches Erbgut in sich tragen. Sie weisen viele Parallelen zu Bakterien auf. Ein klare Antwort gibt es allerding auf die Frage wohl nicht. Fakt ist, dass Viren die Geschichte des Menschen immer wieder prägen. So entsteht ein Virus, der für uns Menschen gefährlich wird. Eine genaue Definition zum Begriff Virus haben wir für dich auch zusammengestellt.

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