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Erneute Prüfung für Remdesivir: Coronavirus-Medikament könnte schädlich sein

Das Coronavirus-Medikamente Remdesivir war ein Hoffnungsschimmer in der Pandemie. Nun muss es erneut geprüft werden, denn es könnte deinem Körper schaden.

Mensch im Labor.
Zwei neue Mittel könnten uns ein Coronavirus-Medikament bescheren. Foto: iStock.com/anyaivanova

Ein Coronavirus-Medikament, das schon Anfang Juli von der Europäischen Kommission bedingt zugelassen wurde, ist Remdesivir. Es soll bei der Behandlung von Covid-19 helfen. Doch nun kommt ein Verdacht auf, dass das Mittel auch schädigend sein könnte, denn es soll die Nieren angreifen. Nun wurde die Sicherheitsprüfung von der Arzneimittel-Agentur EMA angekündigt.

Mensch im Labor.

Erneute Prüfung für Remdesivir: Coronavirus-Medikament könnte schädlich sein

Das Coronavirus-Medikamente Remdesivir war ein Hoffnungsschimmer in der Pandemie. Nun muss es erneut geprüft werden, denn es könnte deinem Körper schaden.

Coronavirus-Medikament könnte dir schaden

Nach einer Zulassung werden Medikamente noch einmal überprüft. Die Sicherheitsprüfung beruht auf Erkenntnissen des EurdraVigilance-Projekts, das im Auftrag der EMA agiert. Es werden vor allem unerwartete Arzneimittelwirkungen (UAW) ausgewertet. Sie treffen oftmals bei den Arzneimittel-Agenturen der Mitgliedsländer ein. Dabei ist das Coronavirus-Medikament Remdesivir aufgefallen, denn es scheint vermehrte Meldungen aufzuweisen.

Von der EMA wurde keine genaue Zahl der UAWs genannt. Außerdem wurde noch nicht bekannt gegeben, was die Prüfung für das Coronavirus-Medikament bedeutet. Remdesivir ist ein neuer Wirkstoff. Das bedeutet, dass Ärzte die Anwendung mit besonderer Vorsicht beobachten. Wenn es also zu ungewöhnlichen Vorfällen kommt, werden diese vermutlich häufiger gemeldet.

Nierenschäden sind bei Covid-19 bereits bekannt

Ein schwerer Verlauf mit Covid-19 kann Nierenschäden mit sich ziehen. Bei den präklinischen Versuchen an Tieren wie Ratten und Affen konnten nach einer kurzen Behandlungszeit schon schwere Nierentoxizitäten festgestellt werden. Bei männlichen Rhesusaffen konnte bei steigender Menge des Coronavirus-Medikaments über sieben Tage verteilt gleich mehrere Beobachtungen gemacht werden:

  • Anstieg des Kreatinins
  • Renale tubuläre Atrophie (Gewebeschwund)
  • Basophilie, eine entzündliche Reaktion
  • Ablagerungen in den Nierentubuli

Ein Tier starb sogar nach einer Dosis von 20 Milligramm am Tag. Laut der EMA ist der Pathomechanismus nicht geklärt. Daher kann eine Relevanz für Menschen nicht ausgeschlossen werden. Bislang wurde Remdesivir in zufälligen klinischen Studien bei Ebolapatienten getestet. Außerdem wurden zwei SIMPEL-Studien durchgeführt, bei denen Covid-19-Patienten hinzugezogen wurden. Auch in China wurde das Coronavirus-Medikament geprüft. Bei schwergradiger Niereninsuffizienz wird das Medikament nur bei Patienten mit einer glomuerulären Filtratoinsrate von 30 Millilitern und mehr eingesetzt.

Zuletzt war das Coronavirus-Medikament Remdesivir ein Hoffnungsschimmer für Forscher. Es kann helfen, doch es gestaltete sich schwierig, das es nach Deutschland kommt.

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