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Außerirdisches Leben: Forscher befürchten „vollständige Zerstörung“ ferner Zivilisationen

Außerirdisches Leben könnte bereits der Vergangenheit angehören. Eine Studie soll verraten, woran das liegen könnte.

Alien vor einem zerstörten Planeten
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Fermi-Paradoxon: Wo sind die Aliens?

Sind wir Menschen im All wirklich allein? Immer wieder diskutiert die Wissenschaft über die Frage, ob es außerirdisches Leben im Universum gibt. Das Fermi-Paradoxon will die Frage beantworten, warum wir allein sein könnten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt suchen schon seit Jahrzehnten unentwegt nach Zeichen für außerirdisches Leben. Bislang aber blieb ihre Mission aber erfolglos. Mögliche Erklärungen dafür reichen von der schieren Hoffnungslosigkeit, andere Systeme zu kolonialisieren, bis hin zur selbstständigen Auslöschung von Zivilisationen, denen es allen Widrigkeiten zum Trotz gelang.

Mögliche Erklärung für Fermi-Paradoxon

Der italienische Forscher Enrico Fermi gilt als einer der bedeutendsten Kernphysiker des 20. Jahrhunderts. Den meisten von uns dürfte sein Name aber durch einen Gedankengang bekannt sein, den der im Jahr 1950 publizierte. Das sogenannte Fermi-Paradoxon lässt sich auf eine simple Frage herunterbrechen: „Wo sind sie alle?“

Fermi ging davon aus, dass außerirdisches Leben längst dazu hätte in der Lage sein müssen, im Laufe der vergangenen Millionen von Jahren mittels interstellarer Raumfahrt die gesamte Galaxie zu besiedeln. Obwohl man einem solchen Szenario auch heute noch hohe Wahrscheinlichkeit beimisst, haben wir eine solch hochentwickelte Zivilisation bislang nicht entdeckt – oder überhaupt irgendwen.

Basierend auf der Perkolationstheorie präsentierte der NASA-Wissenschaftler und Science-Fiction-Autor Geoffrey A. Landis Ende der 1990er-Jahre eine recht düstere Erklärung für die ausbleibende Entdeckung. Ihm zufolge dürfe man nicht von einer lückenlosen Kolonialisierung einer Galaxie ausgehen. Vielmehr gebe es „Blasen“, in denen die Bevölkerungsdichte größere wäre – ähnlich dem Beginn der Ausbreitung des Homo Sapiens auf der Erde.

Stephen Hawking wiederum legte im Rahmen einer 2006 veröffentlichten Vorlesung nahe, dass hochentwickelte Zivilisationen mit der Zeit an Stabilität verlieren könnten. Dadurch wiederum käme es möglicherweise zu einer versehentlichen Selbstauslöschung. „Ein Atomkrieg ist immer noch die unmittelbarste Gefahr, aber es gibt noch andere, wie die Freisetzung eines gentechnisch veränderten Virus. Oder dass der Treibhauseffekt instabil wird.“

Außerirdisches Leben bereits ausgestorben?

Astronomen des NASA Jet Propulsion Laboratory und California Institute of Technology sind der Ansicht, unsere Galaxie, die Milchstraße, könnte einst voll von außerirdischem Leben gewesen sein. Der technologische Fortschritt habe es aber „zur vollständigen Zerstörung und biologische Degeneration“ geführt. Diese Theorie postuliert, dass jedes intelligente Leben, das in der Milchstraße vor uns lebte, sich wahrscheinlich bereits selbst getötet hat.

„Wenn intelligentes Leben dazu neigt, sich selbst zu zerstören, ist es nicht überraschend, dass es anderswo wenig oder gar kein intelligentes Leben gibt“, schreiben die Forscher in einem Papier, in dem sie ihre Theorie erläutern. Die Menschen seien von einem solchen Schicksal allerdings noch mehrere Milliarden Jahre entfernt.

„Seit der Zeit von Carl Sagan wurde viel geforscht“, zitiert Live Science Jonathan H. Jiang, ein Astrophysiker des NASA Jet Propulsion Laboratory. „Besonders seit dem Hubble-Weltraumteleskop und dem Kepler-Weltraumteleskop haben wir viel Wissen über die Dichten in der Milchstraßengalaxie und die Sternentstehungsraten und die Bildung von Exoplaneten […] und die Häufigkeit von Supernova-Explosionen. Wir kennen tatsächlich einige der Zahlen.“

Quellen: „The Fermi Paradox: An Approach Based on Percolation Theory“ (Journal of the British Interplanetary Society, 1998); Hawking.org (via Wayback Machine); „A Statistical Estimation of the Occurrence of Extraterrestrial Intelligence in the Milky Way Galaxy“ (arXiv, 2022); Live Science

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