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„Supergroßer“ Mond um Exoplaneten entdeckt

Astronom:innen konnten einen extrasolaren Mond, einen sogenannten Exomond, beobachten, der um einen Exoplaneten kreist. Verblüfft waren die Entdecker auch über seine Größe.

Exoplanet umkreist Stern
Astronom:innen haben den ersten Exmond entdeckt. © NASA, ESA, and G. Bacon (STScI)

Bereits heute sind tausende Exoplaneten bekannt, aber bisher konnte nur ein Exomond entdeckt werden. Astronom:innen haben nun die Sichtung eines zweiten, sehr großen extrasolaren Mondes bestätigt. Die Entdeckung ist für die Planetologie von entscheidender Bedeutung.

Exomond: Trabanten ferner Welten

Unter dem Astronomen David Kipping wurde die Entdeckung eines ersten extrasolaren Mondes bereits 2018 in der „Nature Astronomy“ veröffentlicht. Damals jedoch galt es als vage, ob Exomonde nun eher die Ausnahme oder die Regel im extrasolaren Raum seien.

„Bis jetzt haben Astronom:innen mehr als 10.000 mögliche Exoplaneten entdeckt, aber eine viel größere Herausforderung ist die Suche nach Exomonden. Diese sind eine wahre Terra Incognita.“

David Kipping via SciTechDaily

Terra Incognita, aus dem lateinischen so viel bedeutend wie „unbekanntes Gebiet“, trifft es hierbei ganz gut. Selbst die Rückseite unseres eigenen Mondes ist uns bis heute noch ein großes Rätsel. Trabanten außerhalb unseres Erdsystems aufzuspüren, gestaltet sich bei weitem schwieriger.

Und doch gelangt es dem Team um Kipping nun einen zweiten Exomond zu entdecken, der den Exoplaneten Kepler 1708b umkreist, eine Welt, die 5.500 Lichtjahre von uns entfernt liegt. War der erste von Kipping entdeckte Mond bereits so groß wie Neptum, gilt nun auch der zweite als ein sogenannter „supergroßer“ Mond.

Exomonde um Exoplaneten weisen besondere Merkmale auf

Doch sei es nun der Neptun-große Mond um Kepler 1625b, oder der etwas kleine Supermond um Kepler 1708b: Die Monde sind anders, als wir es aus unserem Sonnensystem kennen. Außerdem könnten sie auf ein Muster deuten, dass Planetolog:innen interessieren könnte.

So bestehen beide extrasolaren Monde vermutlich aus Gas und würden locker mit den Gasriesen Saturn und Jupiter in unserem Sonnensystem mithalten. Der Hypothese Kippers nach, könnten bei Monde durch einst eigenständige Exoplaneten gewesen sein, bevor sie in die Umlaufbahn weitaus größerer Planeten wie Kepler 1625b oder 1708b gezogen wurden.

Darum sind Exomonde so spannend

Exomonde sind für Astronom:innen spannend. Anhand ihrer Existenz können Forschende Rückschlüsse darüber ziehen, auf welchen Exoplanten Leben theoretisch möglich wäre, und, ob Monde und damit verbundenes Leben nur auf unser Sonnensystem beschränlt sind. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass unser Mond für das Leben auf unserem Planeten von entscheidender Bedeutung ist, indem er etwa die Rotationsachse der Erde stabilisiert.

Kipper und sein Team begannen die Suche nach Exomonden bewusst am Rande von Sternsystemen. Dort nämlich kreisen Gasriesen vergleichbar mit unserem Jupiter oder Saturn in unserem Sonnensystem.

Sie weisen eine viel höhere Gravitation auf. Es ist daher wahrscheinlicher, dass diese Exoplaneten andere Objekt in ihrem Orbit besitzen. Jupiter und Saturn etwa besitzen in ihren Umlaufbahnen zusammen über einhundert Monde. Vier Jupitermonde etwa können von sich aus als eigene Welten gesehen werden.

Quellen: Columbia News, SciTechDaily

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