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Die Entstehung von Sternen: Großer Fehler entdeckt

An der Entstehung von Sternen gab es bis jetzt keine Zweifel. Ein Forscher:innen-Team hat diese jedoch nun widerlegt.

Entstehung von Sternen (Symbolbild)
Entstehung von Sternen (Symbolbild) © imago images / HMB-Media

Nichts ist, wie es scheint. Dieses Sprichwort trifft besonders auf das Weltall, eines unserer größten und unerforschtesten Mysterien, zu. Dennoch haben Astronom:innen bereits bedeutende Entdeckungen, wie die Entstehung von Sternen, die uns grundlegende Informationen zu den Sternen im Universum bietet, gemacht. Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass den Forschenden ein großer Fehler unterlaufen ist.

Die Entstehung von Sternen – Entdeckung der „kosmischen Morgendämmerung“

Bereits vor vier Jahren machten Astronom:innen eine wichtige Entdeckung. Die Entstehung von Sternen belegten sie durch Lichtsignale, die sich in noch bestehenden Wasserstoffmolekülen befänden. Im Laufe der Zeit hätten sich diese Moleküle zusammengehäuft und Sterne, die sich entzündeten, gebildet. Dieses Phänomen, auch „kosmische Morgendämmerung“ genannt, haben die Forschenden anhand von Radiowellenlängen, die bei der Aufnahme des Lichts entstehen, entdeckt. Doch nun widerlegt ein Forscher:innen-Team diese Erklärung.

Die Radioastronom:innen eines indischen Forschungsteams haben versucht, diese Radiowellen mithilfe einer speziellen Antenne erneut auszumachen. Wie Nature berichtet, haben sie diese allerdings nicht finden können. Damit wirft das Team die Erklärung zur Entstehungsgeschichte der Sterne vollkommen durcheinander.

Wo liegt der Fehler?

Seit der Entdeckung der kosmischen Morgendämmerung haben sich einige Wissenschaftler:innen zu ihren Zweifeln an dem Ganzen geäußert. So auch die Radioastronom:innen, die die Entstehung von Sternen, wie wir sie bisher kannten, letztendlich widerlegt haben.

Der Fehler ist auf eine Vielzahl an Störfaktoren, die das Messinstrument aufgenommen hat, zurückzuführen. Dazu gehört zum Beispiel das Übertönen der schwachen Licht-Radiowellen durch andere, lautere Geräusche. Der Astrophysiker Saleem Zaroubi zum Beispiel vergleicht die Suche nach den Signalen mit dem Versuch, die Silhouetten von Bäumen auf einem Berggipfel aus einer kilometerweiten Entfernung zu erkennen. Dadurch ist die Suche schon schwierig genug. Zudem müssten Forscher:innen aber auch noch mit exakter Präzision berechnen, wie das genutzte Instrument und die Umgebung auf die verschiedenen Radiowellenlängen reagieren.

Somit ist die Chance von vornherein hoch, dass die Forschungsunternehmung Fehler mit sich bringt. Und genauso ist es vor vier Jahren auch passiert.

Wie geht es weiter?

Obwohl in diesem Forschungsfeld nun von vorne begonnen wird, betrachten die Astronom:innen dies nicht als gescheiterten Versuch. Ganz im Gegenteil. Laut der theoretischen Physikerin Anastasia Fialkov ist diese Falsifizierung „ein sehr wichtiger Meilenstein auf diesem Gebiet“, da nun wieder die Chance offen steht, nicht weiter im Dunkeln zu tappen.

Dass das Forschungsgebiet wieder offen ist, motiviert viele Astronom:innen. Das äußert sich an der Vielzahl von Forscher:innengruppen, die das Phänomen der „kosmischen Morgendämmerung“ für die nächsten Jahre besonders unter die Lupe nehmen. Und wenn man sich überlegt, dass erst vor kurzem die größte Galaxie, die eigentlich nicht existieren dürfte, entdeckt wurde, dann wird die Entstehung von Sternen mit Sicherheit gelüftet werden.

Quelle: Nature

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