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Forscher über Alien-Suche: Deshalb muss man ihre Risiken ernstnehmen

Außerirdisches Leben fasziniert die Wissenschaft seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar seit Jahrhunderten. Doch sollten wir es finden wollen?

Alien in einer Eislandschaft
© Getty Images/Alessandro Dahan/SCIEPRO/SCIENCE PHOTO LIBRARY [M]

Erinnerst du dich an Filme wie „Independence Day“ (1996) oder „Mars Attacks!“ (1997)? Natürlich hat der Gedanke von der Entdeckung intelligenter Spezies im All etwas für sich. Allerdings sollten wir das Risiko nicht unterschätzen. Denn wir wissen nicht, ob uns intelligentes außerirdisches Leben wohlgesonnen ist.

Botschaften an außerirdisches Leben

Es ist nunmehr 48 Jahre her, dass ein Team rund um den Astrophysiker Frank Drake eine Nachricht ins All entsandte. Die Arecibo-Botschaft entsprang dem gleichnamigen Observatorium im südamerikanischen Puerto Rico und verfolgte ein klares Ziel. Sie sollte außerirdisches Leben, genauer intelligente Zivilisation, darüber Informieren, wer wir sind und wo unsere Erde liegt. Die Botschaft ist dabei nur eine vieler verschiedener Nachrichten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ins All sandten.

Mit einem neuen Leuchtsignal, dem sogenannten Beacon In The Galaxy (BITG) ist nun eine Art Update zum Arecibo-Signal erfolgt. Darüber freut sich aber nicht die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft. So warnt etwa Dr. Anders Sandberg, Senior Research Fellow am Future of Humanity Institute (FHI) in Oxford, vor den Risiken, die aus solchen Botschaften entwachsen könnten.

„Ich wünschte, du wärst hier“

Dr. Sandberg zufolge sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachricht außerirdisches Leben erreiche überaus gering. „Aber sie hat eine so große Wirkung, dass man sie eigentlich ziemlich ernst nehmen muss“, erklärt er gegenüber The Telegraph. Ein großes Problem stelle auch der „Kicherfaktor“ dar, der die Suche nach Aliens umgebe. Er bedeute, dass „viele Menschen sich einfach weigern, irgendetwas in diesem Zusammenhang ernst zu nehmen. Das ist schade, denn es geht um wichtige Dinge“.

Will heißen: Im schlimmsten Fall könnte die Offenlegung unserer Position eine außerirdische Invasion nach sich ziehen. Das Risiko dafür sei ähnlich gering wie der Nutzen, sollten wir denn tatsächlich intelligentes außerirdisches Leben entdecken. Immerhin sei es überaus schwierig, weite Strecken im All zurückzulegen. Sollten unsere Botschaften also entwickelte Zivilisationen erreichen, seien sie wohl nicht mehr als „eine Postkarte, auf der steht: ‚Ich wünschte, du wärst hier'“.

Quelle: The Telegraph

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