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Rückschlag auf dem Mars? Wissenschaftler bringen gängige Theorie ins Wanken

Vor mehreren Milliarden Jahren sah der Mars der Erde um einiges ähnlicher. An sich hatte man auch bereits eine Erklärung für die Veränderung gefunden. Eine neue Analyse widerlegt diese jedoch nun.

Planet Mars
© Getty Images/ Bhavik Jagani / EyeEm

Warum wurde der Mars eigentlich zu diesem roten, lebensfeindlichen Wüstenplaneten? Bislang ging die Forschung davon aus, dass das Verschwinden des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid zur Veränderung der planetaren Oberfläche geführt habe. Eine neue Analyse lässt jedoch daran zweifeln und macht eine einstige Erkenntnis wieder zu einem Rätsel.

Mars-Forschung steht wieder vor altem Rätsel

Noch vor 3,6 bis 3 Milliarden Jahren war der Mars ein wesentlich freundlicherer Planet. Gut 10 Grad Celsius wärmer soll er gewesen sein. Spuren von ganzen Flussbetten weisen darauf hin, dass er damals auch einiges an Wasser beherbergte. Davon ist heute jedoch nichts mehr zu erkennen. Veränderungen in der Atmosphäre, genauer das Verschwinden von Kohlenstoffdioxid sollen eine Klimakatastrophe ausgelöst haben, die den heute roten Planeten damals stark veränderte – dachte man zumindest bis heute.

Forscher*innen der University of Chicago widerlegen nun diese These. In ihrer Studie, erschienen im Fachblatt Science Advances, beschreiben sie, dass Kohlenstoffdioxid wohl eher nicht die Klimakatastrophe auslöste: „Unerwarteterweise deutet die Analyse des Treibhauseffekts innerhalb unseres Ensembles globaler Klimamodellsimulationen darauf hin, dass diese Verschiebung […] nicht durch Änderungen des CO2-Strahlungsantriebs angetrieben wurde.“

Auslöser nach wie vor unklar

In der Analyse einigen sich die Autor*innen darauf, dass der Verlust von Kohlenstoffdioxid also nicht die Klimakatastrophe ausgelöst hat, die den Mars heute als kalten Wüstenplaneten erscheinen lässt. Stattdessen gehen sie davon aus, dass andere Treibhausgase maßgeblich an der Veränderung beteiligt waren. Welche genau das sind, können sie jedoch nicht benennen.

Damit steht die Wissenschaft also wieder vor einem Rätsel des roten Planeten. Willst du dir die felsige Landschaft des Mars selber anschauen, bietet dir Google Maps ein entsprechendes Feature. Möchtest du täglich die neusten Bilder von ihm sehen, empfehlen wir dir unser Mars-Bild des Tages.

Quelle: „Changing spatial distribution of water flow charts major change in Mars’s greenhouse effect“ (Science Advances, 25. Mai 2022)

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