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Erstaunliches Phänomen: Forscher entdecken „kannibalistischen“ Stern

Auch im Weltall geht es mitunter ziemlich grausam zu. Forschende haben jetzt einen Weißen Zwerg entdeckt, der alles um sich herum zerstört und regelrecht verschlingt.

Darstellung zweier kollidierender Weißer Zwerge.
© imaog images / Science Photo Library

Im Weltall gibt es Phänomene zu beobachten, die für das ungeschulte Auge womöglich schön anzuschauen sind, in Wahrheit aber jede Menge Zerstörung beinhalten. Forschende haben nun einen Weißen Zwerg ausfindig gemacht, der gerade im Begriff ist, umliegende Planeten zu zerstören.

Weißer Zwerg G238-44 ist ein nie dagewesener Vielfraß

Dass bei Weißen Zwergen die Zerstörung umliegender Planeten vorkommt, ist an sich keine neue Erkenntnis. Doch wie Forschende der UCLA entdeckt haben, gibt es jetzt einen Stern, dessen destruktiver Zerstörungsradius noch nie zuvor gesehene Ausmaße erreicht.

G238-44, wie sie ihn genannt haben, befindet sich 86 Lichtjahre von der Erde entfernt. Und zum ersten Mal überhaupt kann man erkennen, wie ein Weißer Zwerg nicht nur Material seines inneren Planetensystems auffrisst, sondern auch des äußeren.

Zusätzliche Hinweise darauf finden sich in der Atmosphäre von G238-44: Die Forschenden konnten Spuren von Elementen entdecken, die einerseits auf metallisches und felsiges Material hinweisen – das kommt eher bei den inneren Planten vor. Andererseits konnten sie auch Material aus Eis finden, das von den äußeren Gebieten des jeweiligen Sonnensystems stammen muss. Dass beides gleichzeitig bei einem Weißen Zwerg vorkommt, ist eine Premiere.

Weißer Zwerg: Mögliche Erkenntnisse für Leben im Universum

Im Detail konnte man vergleichsweise schwere Elemente in der Atmosphäre von G238-44 finden, was unter anderem ein Zeichen dafür ist, dass sie erst vor kurzem dort hingelangt sind. Unter ihnen sind Eisen und Stickstoff besonders stark vertreten. Es gebe kein bekanntes Objekt innerhalb eines Sonnensystems, das so viel von diesen Materialien vereint, die an und für sich ganz unterschiedliche Bedingungen für die Entstehung von Planeten repräsentieren.

Zugleich könnte dies darauf hinweisen, dass die elementaren Zutaten für Leben öfter im Universum vorkommen als bislang angenommen. Die Erde sei zum Beispiel eine felsige Welt, auf der unter anderem durch Wasser Leben entstehen konnte. Diese Kombination findet sich nun auch in der Atmosphäre von G238-44.

Weiße Zwerge sind übrigens Reste erloschener Sterne. Und zur Überraschung der forschenden Gemeinschaft kommt es vor, dass sich in der Nähe von Weißen Zwergen sogar Exoplaneten finden lassen.

Quelle: UCLA

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