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Trotz James-Webb-Durchbruch: Eine Sache könnte NASAs Forschung verlangsamen

Die NASA verzeichnete jüngst erst einen Durchbruch: Das neue James-Webb-Weltraumteleskop liefert einmalige Einblicke ins Weltall. Gleichzeitig neigt sich ein historisches Projekt dem Ende entgegen. Die Voyager-Sonden werden schon bald keine Daten mehr senden.

Voyager Sonde im weltall
Die Voyager-Sonden haben Unglaubliches erreicht. © Getty Images/ MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Im Jahr 1965 fanden NASA-Wissenschaftler*innen heraus, dass es mit einer bestimmten planetaren Position alle 176 Jahre möglich ist, Sonden ins All zu schicken, die alle vier Riesenplaneten am Rand unserer Galaxie besuchen können. Die Idee für die Voyager-Sonden war geboren. Über vier Jahrzehnte schon bewegten sich Voyager 1 und Voyager 2 durch das Weltall. Doch nun muss dieses Projekt allmählich ein jähes Ende nehmen.

Voyager-Sonden als erste im interstellaren Raum

Es ist ein wahrlich historisches Projekt: Beide Voyager-Sonden starteten im Jahr 1977 ihre Reise durch unsere Galaxie. Dabei startete Voyager 2 vor Voyager 1, was sich dadurch erklären lässt, dass Letztere Berechnungen zufolge früher Jupiter und Saturn erreichen würde.

Die Zeitachse des NASA-Projekts erstreckt sich bis in die Gegenwart, während die Systeme seit Jahren jedoch schrittweise abgeschaltet werden. Bereits 1990 sah man sich gezwungen die Kamera von Voyager 2 abzuschalten, um Energie für die Erhebung anderer Daten zu sichern. So konnte die Sonde bis heute „Schlüsseldaten über Solarwinde und den interstellaren Raum“ liefern.

Vor zehn Jahren dann überschritt Voyager 1 als erste der beiden Voyager-Sonden die Grenze zwischen unserer Galaxie und dem interstellaren Raum. Im November erreichte dann auch Voyager 2 diese Schwelle. Die Datenübertragung hält bis zum heutigen Tage an, doch so langsam muss die NASA von dem Projekt Abschied nehmen.

NASA muss Systeme weiter herunterfahren

Inzwischen befinden sich die zwei Voyager-Sonden 19 bis 22 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die Zeitachse endet bereits im Jahr 2019, da die NASA gezwungen war für den weiteren Betrieb immer mehr Instrumente der Raumsonden abzuschalten. Die begrenzten Daten werden aber nun auch zeitnah ein jähes Ende nehmen, wie der Stern berichtet. Sie werden im Anschluss weiterhin im Weltall umherschweben, allerdings sind längst keine geschichtsträchtigen Datensetze mehr zu erwarten.

Ursprünglich war das Projekt lediglich für vier Jahre angelegt. Diese Zeitspanne wurde um mehr als vier Jahrzehnte übertroffen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die empfangenen Signale inzwischen für Kopfzerbrechen sorgen. So warfen ungültige Daten der Voyager 1-Sonde Fragen bei der NASA auf. Zur Klärung des Voyager 1-Rätsels mussten die Wissenschaftler*innen zu ungewöhnlichen Mittel greifen.

Quelle: NASA, Stern

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