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Deutscher Astronaut über außerirdisches Leben: Es ist „höchstwahrscheinlich“

Matthias Maurer ist Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Er ist sich der Existenz außerirdischen Lebens sicher.

Sterne in Galaxie
Noch immer suchen Forschende unermüdlich nach außerirdischem Leben. © Getty Images/ Marcelo Campi / 500px

Mittels Weltraumteleskopen, Sonden und vielem mehr untersucht die Menschheit den Kosmos. Außerirdisches Leben blieb uns bislang verborgen, doch vertritt der deutsche ESA-Astronaut Maurer die Ansicht, dass es existieren müsse. Ihm zufolge sei das sogar wahrscheinlicher als die Chance, im Lotto zu gewinnen.

Außerirdisches Leben – Maurer geht nach Wahrscheinlichkeit

Anfang Mai kehrte der 52-Jährige von der ISS zurück. Dort hatte er gemeinsam mit seinem Team Versuche in Bereichen wie den Lebenswissenschaften, der Materialwissenschaft, der Physik, Biologie und der Medizin durchgeführt. Der Großteil dieser Experimente fand im Forschungsmodul Columbus statt, das schon 2008 an die ISS andockte.

„Wenn man sich überlegt, wie viele Milliarden Galaxien es gibt und wie viele Milliarden Sonnensysteme in jeder Galaxie sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein ähnliches Sonnensystem wie unseres mit einer zweiten Erde gibt, deutlich größer, als einen Sechser im Lotto zu gewinnen“, konstatierte Matthias Maurer im Interview (Paywall) mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Diese Gleichung spreche klar für die Existenz außerirdischen Lebens. Denn wenngleich die meisten Menschen, die an der Lotterie teilnehmen, leerausgehen, gibt es doch immer wieder ein paar Gewinnerinnen und Gewinner. „Das heißt für mich, da draußen gibt es höchstwahrscheinlich Leben“, so der Astronaut.

„Vernünftige Mutmaßungen“

Unsicher sei er sich aber bei der Frage, wie dieses Leben aufgebaut sein könnte. Immerhin müsse es nicht zwangsweise auf organischer Chemie fußen. Möglicherweise gebe es ja „noch eine andere Art von Chemie […], die nicht auf Kohlenstoff aufgebaut ist“.

Klar ist: Maurer ist mit seiner Auffassung nicht allein. Schon im späten 17. Jahrhundert kam der niederländische Astronom Christiaan Huygens im Rahmen einer Schrift zu dem Schluss, dass einige Annahmen über außerirdisches Leben beziehungsweise dessen Existenz schlicht wahrscheinlicher seien, als andere. Ihm zufolge handele es sich dabei um „vernünftige Mutmaßungen“.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung; „Weltbeschauer, oder vernünftige Muthmaßungen, daß die Planeten nicht weniger geschmükt und bewohnet seyn, als unsere Erde“ (1767)

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