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Forscher verblüfft: James-Webb-Teleskop zeigt Dinge, die nicht da sein sollten – „einfach unvorhersehbar“

Der Hubble-Nachfolger sorgt für Erstaunen. Er ermöglicht nicht nur Aufnahmen in völlig neuer Qualität. Diese machen auch sichtbar, was bisher nicht einmal berechnet werden konnte.

James-Webb-Weltraumteleskop-Aufnahme
Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA begeistert mit besonderen Aufnahmen. © Getty Images/ NurPhoto, NASA, ESA, CSA und STScI [M]

Ende 2021 brachte die NASA mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) ein jahrzehntelanges Großprojekt und den Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops an den Start. Seitdem begeistert es weltweit mit einzigartigen und nie dagewesenen Aufnahmen. Unerwartete Entdeckungen gibt es aber auch. Denn JWST soll selbst Dinge erfassen, die Forschende bisher gar nicht prognostizieren konnten.

JWST stellt in Frage, was Forschende zu wissen glaubten

Wie die Washington Post berichtet, hat das James-Webb-Teleskop Wissenschaftler*innen bereits ins Grübeln gebracht. Demnach zeigen Bilder des Teleskops das Universum anders als es die Gemeinschaft erwartet hat.

So glaubte man lange Zeit, dass die frühesten, ältesten Galaxien des Universums relativ kleine und deformierte Systeme seien. Die Aufnahmen des JWST deckten dagegen auf, dass ebendiese Galaxien groß, hell und gut strukturiert sind. Bislang bestehende Auffassungen über die Ursprünge des Universum müssen durch solche Entdeckungen womöglich neu überdacht werden.

„Die Modelle sagen so etwas einfach nicht vorher“, erklärt Garth Illingworth, Astronom der University of California in Santa Cruz. „Wie macht man das im Universum zu so früher Zeit? Wie formt man so viele Sterne so schnell?“

Hubble-Teleskop schuf Illusion

Die bisherigen Annahmen über das frühe Universum rühren zum Teil von Beobachtungen durch Hubble her. Diese zeigten klumpige, irregulär geformte frühe Galaxien. Das Teleskop untersucht jedoch in einem relativ engen Bereich des elektromagnetischen Spektrums, zu dem auch sichtbares Licht gehört. James-Webb dagegen untersucht im Infrarotbereich, der auch Licht außerhalb der Hubble-Reichweite umfasst.

„Wir haben all die kalten Sterne und die alten Sterne verpasst. Wie haben wirklich nur die heißen jungen Sterne gesehen“, sagt Dan Coe vom Space Telescope Science Institute. Die einfachste Erklärung für einige der überraschend massiven Galaxien ist demnach, dass es eine Fehlberechnung gab, vielleicht durch irreführende Lichtverhältnisse.

Das ist das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA

Das JWST startete am 25. Dezember 2021 ins All. In einer Entfernung von rund einer 1,6 Millionen Kilometern umrundet es die Sonne und erstellt Aufnahmen von extrem schwahcen Galaxien, die ihr Licht in den ersten Milliarden Jahren nach dem Urknall ausgestrahlt haben.

Diese frühen Galaxien zu beobachten, ist eine der Hauptaufgaben des James-Webb-Teleskops. Es sol weiter in den Raum und früher in die zeit schauen als vorherige Teleskope.

Kontrolliert und gesteuert wird es von Ingenieuren am Space Telescope Science Institute in Baltimore.

Quellen: The Washington Post

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