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Größter Gammastrahlen-Ausbruch im Weltall beobachtet – woher kam er?

Ein enormer Blitz bestehend aus Gammastrahlen durchzuckt den interstellaren Raum. Forschende haben etwas derartig Gewaltiges noch nie zu vor gesehen. Nun wollen sie das Phänomen erforschen.

abstrakter Blitz
Gammastrahlen sind gefährlich für jegliches Leben. © Motionic Studio - stock.adobe.com

Bei Gammastrahlen handelt es sich um die stärkste Form elektromagnetischer Strahlung. Eine schmiere Masse in Form eines gewaltigen Blitzes flitzt aktuell durch den Weltraum. Die Wissenschaft ist sich über die Ursache bisher uneins. Forschende vermuten, dass ein Schwarzes Loch damit zu tun haben könnte, allerdings bedarf es noch genauerer Untersuchungen.

Heftige Gammastrahlen: Das hat es so noch nie gegeben

Am 09. Oktober 2022 fingen gleich mehrere Teleskope einen riesigen Lichtblitz aus dem Weltraum ein. Erste Untersuchungen zeigen, dass dieser derartig stark war, dass er 18 Tera-Elektronenvolt (TeV) freigesetzt hat. Zum Vergleich: Bisher beobachtete Ausbrüche dieser Art überschritten noch nie 10 TeV. Das Phänomen soll mehrere 100 Sekunden angedauert haben, wie t-online einordnet, und dabei massenhaft Gammastrahlen freigesetzt haben.

Diese Form elektromagnetsicher Strahlung erzeugt schon in wenigen Sekunden so viel Energie wie unsere Sonne während ihrer gesamten Lebensspanne von mehreren Milliarden Jahren. Der amerikanische Astrophysiker Brendan O’Connor hebt daher hervor „Etwas so Helles, so nah, ist wirklich ein Jahrhundert-Ereignis.“ Mit nah meint er obendrein 2,4 Milliarden Lichtjahre von unserer Erde entfernt.

Zudem kann Entwarnung gegeben werden: Da sich der Weltraum ausdehnt, bewegt sich der mächtige Blitz aus Gammastrahlen von uns weg und nicht zu uns hin. Dennoch soll es laut Angaben der NASA (via scinexx) kurzfristig zu Störungen von Radiosignalen ähnlich wie bei einem Sonnensturm gekommen sein.

Ist ein Schwarzes Loch für den Blitz verantwortlich?

Bisher geht die Wissenschaftsgemeinschaft davon aus, dass ein Schwarzes Loch im Weltraum die Entstehung des Blitzes begünstigte. Dafür müssten riesige Sterne, circa dreißig mal so groß wie unsere Sonne, in einer Supernova kollabiert sein und ein gravitationsreiches Schwarzes Loch hervorgebracht haben.

Im Anschluss soll ein Ring aus Materie, der vom Schwarzen Loch absorbiert und später wieder herausgeschleudert wurde, den Blitz im Weltraum erzeugt haben. Das muss sich bereits vor 1,9 Milliarden Jahren zugetragen haben. Und obwohl sich der gewaltige Gammastrahlen-Zacken mit 99,99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu bewegen scheint, hat es dennoch derartig lange gedauert bis er in das Sichtfeld der Forschenden gerückt ist.

Sind Gammastrahlen gefährlich für den Menschen? Starke Gammastrahlen können meterweise Materie durchdringen. Zudem ist es sehr herausfordernd sich von ihr abzuschirmen. Entsprechend muss die Frage mit einem klaren Ja beantwortet werden.

Quelle: t-online, scinexx

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