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Mond: Chinesische Forscher wollen Wasser entdeckt haben

Neue Untersuchungsergebnisse sprechen von konkreten, potenziellen Stellen auf dem Erdtrabanten. Sie basieren auf der Analyse des Bodens.

Mond-Oberfläche
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Entstehung des Mondes - Kosmischer Crash erschuf den Erdtrabanten

Vorstellung der Theorie der Entstehung des Mondes.

Nicht nur die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die NASA, auch China erforscht mehrere Planeten aktiv und vor Ort. Auf dem Trabanten eingesammelte Proben könnten neue Erkenntnisse gebracht haben. Demnach identifizierte man winzige Glaskügelchen im Boden als mögliche Hinweise auf Wasser auf dem Mond.

Hier soll es Wasser auf dem Mond geben

Laut Science Alert ist das noch nicht alles. Denn stimmen die Resultate, soll es sich um enorme Mengen an Wasser auf dem Mond handeln. Genauer um rund 270 Billionen Kilogramm beziehungsweise 297,6 Milliarden Tonnen.

Das zumindest versprechen die untersuchten Proben, die im Rahmen der chinesischen Rover-Mission Chang’e 5 zur Erde zurückgeführt wurden. Die Raumsonde sammelte im Dezember 2020 mehrere Wochen lang Material von der Oberfläche.

Die entdeckten mikroskopisch kleinen Glasperlen entstehen in der Regel, wenn Gesteinsbrocken aus dem Weltraum auf die Oberfläche eines anderen Objekts treffen und dabei Mineralien verdampfen. Diese kühlen dann zu glasartigen Partikeln mit einem Durchmesser von nur wenigen zehn oder hundert Mikrometern ab.

Schon in den Apollo-Mondproben wurden derartige Kügelchen gefunden. Studien darüber trugen später dazu bei, dass bis dahin etablierte Theorien über die Trockenheit des Mondes widerlegt wurden.

Wasser-Reservoir dank Sonnenwinden

Bereits bestehende Forschungen deuten darauf hin, dass ein großer Teil des Wassers auf dem Mond mit Hilfe der Sonnenwinde produziert wird. Die Wasserstoffionen aus den Strömen solarer Teilchen verbinden sich demnach mit dem bereits im Mondboden gespeicherten Sauerstoff.

Die jüngst entdeckten Kügelchen, hinter denen man ein Reservoir vermutet, könnten den chinesischen Forschenden zufolge eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf des Mondes spielen.

„Die Glasperlen des Einschlags bewahren Hydratationssignaturen und zeigen Wasserhäufigkeitsprofile, die mit der Einwärtsdiffusion von Wasser aus dem Sonnenwind übereinstimmen“.

Nature Geosciences: „A solar wind-derived water reservoir on the Moon hosted by impact glass beads“ (2023)

Jede der Glasperlen soll fähig sein, bis zu 2.000 Mikrogramm (0,002 Gramm) Wasser pro Gramm Partikelmasse aufzunehmen. Ausgehend von einer Analyse der Hydratationssignaturen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Kügelchen innerhalb weniger Jahre Wasser ansammeln können.

Nützlich ist dieses Wissen vor allem, wenn es um künftige Mondmissionen und -basen geht. Die Möglichkeit, vorhandene Wasserreservoire anzuzapfen, könnte das Leben auf der Oberfläche über längere Zeiträume hinweg wesentlich einfacher machen.

Quellen: Nature Geosciences: „A solar wind-derived water reservoir on the Moon hosted by impact glass beads“ (2023), Science Alert

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