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Wegen „John Wick“: Besser als ein Oscar – Keanu Reeves auf besonderes Weise geehrt

Aktuell schickt Keanu Reeves in „John Wick 4“ wieder viele Schergen ins Jenseits. Davor wurde ihm eine große Ehre zuteil – weil er in den Filmen so tödlich sei.

Artwork mit Keanu Reeves zu "John Wick 4".
© imago images/Everett Collection

John Wick: Chapter 4 (German Trailer 1)

Movie Trailer for 'John Wick: Chapter 4' starring Keanu Reeves, Donnie Yen, Bill Skarsgard, and Laurence Fishburne.

Nach langem Warten war es am 23. März endlich so weit: „John Wick 4“ ist in den Kinos gestartet und damit geht Superstar Keanu Reeves erneut auf Rachefeldzug. Dabei lässt er so viele böse Buben wie noch nie ins Gras beißen und diese Eigenschaft brachte ihm eine ganz spezielle Würdigung ein. Und zwar ganz überraschend in der Wissenschaftsszene.

Vor „John Wick 4“: Neues Molekül nach Keanu Reeves benannt

Nicht nur in „John Wick 4“, sondern auch in allen drei Teilen zuvor ballert und prügelt sich Keanu Reeves durch die Gegnerhorden. Dabei zeigt seine Figur nicht nur wie tödlich sie ist, sondern auch ihre Widerstandfähigkeit. Denn John Wick muss jede Menge einstecken und steht trotzdem wieder auf.

Das sind Eigenschaften, die nun Forschende auch bei einer neuen Entdeckung festgestellt haben. Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) hat man nämlich eine neue Naturstoff-Gruppe in Bakterien gefunden, die sehr effektiv gegen den Pflanzenschädling Botrytis cinerea wirkt. Aber auch Pilze wie Pilze wie Candida albicans werden dadurch gehemmt. Die Gruppe gehört den nichtribosomalen Lipopeptiden mit seifenartigen Eigenschaften an.

Und weil die entsprechenden Moleküle so gut gegen die Bedrohungen wirken, gab man ihnen auch einen passenden Namen: Keanumycine. Dazu heißt es in einem Begleitartikel des Leibniz-HKI:

„Die Lipopeptide töten so effizient, dass wir sie nach Keanu Reeves benannt haben, weil der in seinen Rollen auch extrem tödlich ist.“

Sebastian Götze, führender Autor der Studie und Postdoc am Leibniz-HKI (mit einem Augenzwinkern)

Keanu-Molekül von großer Bedeutung

Keanumycine können eine durchaus wichtige Rolle für den Menschen einnehmen. Botrytis cinerea löst nämlich die Grauschimmelfäule aus und kann auch Obst und Gemüse stark befallen. Dadurch entstehen jedes Jahr erhebliche Ernteausfälle – 200 Sorten, insbesondere Erdbeeren, sind davon betroffen. Pilze wie Candida albicans und andere können wiederum auch dem Menschen gefährlich werden.

Keanumycine helfen gegen diese Bedrohungen und sind nach gegenwärtigem Wissensstand ungefährlich für menschliche und pflanzliche Zellen. Zudem könnten sie als umweltfreundliche, da natürliche Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln fungieren und sie sind biologisch abbaubar. Zugleich ist die Herstellung neuer Medikamente in Sichtweite.

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Das sei auch dringend nötig: „Wir haben eine Krise bei den Antiinfektiva“, erläutert Götze. „Viele human-pathogene Pilze sind inzwischen gegen Antimykotika resistent – unter anderem auch deshalb, weil sie in großen Mengen auf den Feldern eingesetzt werden.“ Auch gibt es nur wenige Mittel gegen Pilzinfektionen beim Menschen auf dem Markt.

Wann die Keanumycine flächendeckend zum Einsatz kommen können, ist noch nicht bekannt. Dafür ist ihr Namensgeber bereits jetzt in „John Wick 4“ auf der großen Leinwand zu sehen. Bist du auch ein Fan der Reihe, haben wir hier fünf irre Fakten zu den „John Wick“-Filmen für dich.

Quellen: Leibniz-HKI, „Ecological Niche-Inspired Genome Mining Leads to the Discovery of Crop-Protecting Nonribosomal Lipopeptides Featuring a Transient Amino Acid Building Block“ (Journal of the American Chemical Society 2023)

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