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Weltall: Neuer Hitzerekord – so heiß ist noch nicht einmal unsere Sonne

Das Weltall ist voller Extreme. Und nun haben Forscher und Forscherinnen den nächsten Superlativ gefunden.

Grafische Illustration eines Braunen Zwergs.
© Nazarii - stock.adobe.com

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Im Weltall herrschen Dimensionen vor, mit denen jene auf der Erde noch nicht einmal ansatzweise konkurrieren können. Ob Entfernungen oder Ausmaße – alles im Universum ist oftmals unvergleichlich größer als wir es uns vorstellen können. Das gilt auch für Temperaturen von Himmelskörpern. Und erst vor Kurzem wurde ein Rekord mit Abstand übertroffen.

Weltall: WD0032-317B ist der heißeste Braune Zwerg

Die Expertinnen und Experten haben mit WD0032-317B einen besonderen Braunen Zwerg im Weltall ausgemacht. Bei Braunen Zwergen handelt es sich um Himmelskörper, die eine Sonderstellung zwischen Sternen und Planeten einnehmen. Das etwa 1.400 Lichtjahre entfernte Objekt besticht vor allem durch seine enorme Temperatur, die ihresgleichen sucht.

Denn wie die Forscherinnen und Forscher herausgefunden haben, ist WD0032-317B heißer als unsere Sonne. Während auf ihrer Oberfläche „nur“ etwa 5.500 Grad Celsius vorherrschen, steigen die Berechnungen beim Braunen Zwerg auf über 7.700 Grad, mit Spitzenwerten bis zu 9.500 Grad. Damit ist es das heißeste Exemplar seiner Art, das je gefunden wurde – im Durchschnitt erreichen diese Himmelskörper Temperaturen von etwa 2.300 Grad.

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Nähe zu Stern sorgt für Extremhitze

Die enormen Werte rühren in erster Linie daher, weil sich WD0032-317B sehr nah an seinem ebenfalls sehr heißen Stern befindet. Doch die reine Erhitzung ist nicht alles: Ebenfalls durch die kurze Distanz wird der Braune Zwerg von Unmengen an ultraviolettem Licht verstrahlt, das dessen Atmosphäre verdampft und die Moleküle darin zerlegt – ein Vorgang, den man als thermische Dissoziation kennt.

Dieser Prozess half letztendlich bei der Entdeckung: Denn wenn die Tagesseite von WD0032-317B in Richtung Erde zeigt, dann ist der verdampfende Wasserstoff, der ins Weltall geschleudert wird, von der Erde aus zu erfassen. Für die Forschung ergeben sich durch die Entdeckung jedenfalls neue Möglichkeiten. Der neue Braune Zwerg ist ein guter Kandidat, um besser zu untersuchen, wie Sterne kleinere Begleitobjekte verdampfen können.

Quelle: „An irradiated-Jupiter analogue hotter than the Sun“ (Nature Astronomy 2023)

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