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Außerirdisches Leben: Was dieser Forscher entdeckt haben will, ist einzigartig – zu „99,999%“ sicher

Der ehemalige Harvard-Wissenschaftler Avi Loeb will technologische Nachweise für die Existenz von anderen Zivilisationen im Weltall gefunden haben.

Meteorit stürzt ins Meer
© Getty Images/Alexyz3d

Fermi-Paradoxon: Wo sind die Aliens?

Sind wir Menschen im All wirklich allein? Immer wieder diskutiert die Wissenschaft über die Frage, ob es außerirdisches Leben im Universum gibt. Das Fermi-Paradoxon will die Frage beantworten, warum wir allein sein könnten.

Der israelisch-amerikanische theoretische Astrophysiker hat kann einiges vorweisen, was seine Expertise untermauert. Er ist unter anderem ehemaliger Harvard-Professor und galt 2018 als einer der 25 einflussreichsten Personen im Bereich Weltraum. Geht es um Theorien zu außerirdischem Leben und insbesondere dessen technologischen Entwicklungen muss sich Loeb allerdings regelmäßig Kritikern stellen.

Außerirdisches Leben: Das hat Loeb angeblich im Ozean entdeckt

Der Astrophysiker glaubt, Teile von Technologie entdeckt zu haben, die auf außerirdisches Leben hindeutet. Sie soll von einem 2014 vor der Küste von Papua-Neuguinea abgestürzten Meteor stammen. Bei der Suche nach dem als IM1 bekannten Objekt fand Loeb nach eigenen Angaben zehn winzige Kugeln im Ozean, die hauptsächlich aus Eisen bestehen.

„Wenn man sie durch ein Mikroskop betrachtet, heben sie sich deutlich vom Hintergrund ab. Sie haben Farben von Gold, Blau, Braun, und einige von ihnen ähneln einer Miniatur der Erde.“

Avi Loeb gegenüber CBS News Boston

Er erklärte weiter, dass es sich dabei um eine fremde Technologie oder sogar um Fragmente eines einstigen Raumschiffes handeln könnte:

„Die Tatsache, dass es aus Materialien bestand, die härter waren als selbst Eisenmeteoriten, und sich schneller bewegte als 95 % aller Sterne in der Nähe der Sonne, deutete darauf hin, dass es sich möglicherweise um ein Raumschiff einer anderen Zivilisation oder um ein technisches Gadget handeln könnte.“

Avi Loeb gegenüber CBS News Boston

Weltraumbehörde glaubt an interstellare Materialien

Ob andere Expert*innen seine Meinung teilen, ist noch unklar. Tatsächlich ist man sich zumindest in einer Sache sicher. So erklärte das US Space Command laut CBS, es sei „99,999%“ sicher, dass die von Loeb und seinem Team gefundenen Fragmente aus einem anderen Sonnensystem stammten.

Loeb verglich die Situation mit der NASA-Raumsonde Voyager: „Sie werden das Sonnensystem in 10.000 Jahren verlassen – stellen Sie sich vor, sie würden in einer Milliarde Jahren mit einem anderen, weit entfernten Planeten kollidieren“, sagte er. „Sie würden als Meteor erscheinen.“

Loebs langjährige Theorie: Auf der Erde gibt es Technologie von außerirdischem Leben

Loeb ist seit Jahren bekannt für seine Ansichten zu außerirdischem Leben. Sein wissenschaftlicher Werdegang räumt ihm dabei zumindest eine gewisse Glaubhaftigkeit ein. So war er nicht nur an der Elite-Universität Harvard tätig. 2020 wurde er auch vom Weißen Haus in den Beirat für wissenschaftliche und technologische Beratung zitiert. Schon 2019 machte sich der Wissenschaftler allerdings durch die These, das Objekt „Oumuamua“ sei eine Alien-Sonde, im Bereich außerirdischen Lebens einen Namen.

Seit längerem verfolgte er dann ein anderes Ziel: Das vermeintliche Alien-Material im Pazifischen Ozean. Da nichts davon ohne physische Untersuchungen nachweisbar war, plante Loeb bereits eine entsprechende Expedition, wie NBC Boston im August 2022 berichtete. Dazu suchte er private Geldgeber, die die Kosten in Millionenhöhe übernehmen können.

„Es wäre das erste Mal, dass Menschen Hand an ein Material legen, das ein Objekt ausmacht, das von einem anderen Stern stammt.“

Avi Loeb (ehemaliger Harvard-Professor) via NBC Boston

Das macht den Kometen so interessant

Dass es sich bei dem Kometen um etwas besonderes handeln könnte, schlossen Loeb und sein Student Amir Siraj aus der Geschwindigkeit des Meteors und daraus, wie viel bei Eintritt in die Erdatmosphäre davon übrig geblieben war. Für den Astronomen ein Zeichen dafür, dass er aus einem Material härter als Eisen bestehen muss.

„Und so stach dieser in Sachen Zusammensetzung hervor. Er stach auch hervor was seine Geschwindigkeit außerhalb des Sonnensystems betraf. Er bewegte sich mindestens zweimal so schnell wie Sterne sich in der Nähe der Sonnen um sie herum bewegen.“

Avi Loeb (ehemaliger Harvard-Professor) via NBC Boston

Am 14. Juni setzten Loeb und sein Team die Mission dann in Gang. Während der Reise, die unter dem Namen Galileo Project Expedition bekannt ist, suchte man den Meeresboden bis zum 29. Juni nach Anzeichen von besagtem Meteor ab. Das Expeditionsschiff Silver Star war zwar mit Instrumenten für eine erste Probenanalyse ausgestattet, doch will das Team in den kommenden Monaten seine Funde mit weitaus präziseren und anspruchsvolleren Laborgeräten untersuchen.

So soll die außerirdische Technologie gefunden werden

Ein Problem der Mission war, dass man die Größe der Fragmente auf jene von Münzen schätzte, die vom Boden des Pazifik aufgesammelt werden müssten. Mit Hilfe eines magnetischen Tiefseeschlittens barg man die Überreste des Feuerballs am Ende.

Schon zu Beginn der Expedition hatte das Team „anomale“ magnetische Kügelchen, Stahlsplitter, merkwürdige Drähte und Haufen vulkanischer Asche gefunden, aber noch nichts, was eindeutig außerirdisch oder interstellar ist, wie vice berichtet. Überzeugt vom Erfolg der Mission war Loeb aber weiterhin:

„Dies ist die aufregendste Erfahrung in meiner wissenschaftlichen Karriere. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, durch die Erforschung des Pazifischen Ozeans mehr über andere technologische Zivilisationen im Kosmos zu erfahren.“

Avi Loeb (via vice)

Quellen: Harvard University, NBC Boston, vice, Business Insider, CBS News Boston

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