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Sterne: Was man zwischen den Galaxien entdeckte, ist „bemerkenswert“

Wer regelmäßig Sterne beobachtet, kann so manch faszinierendes Phänomen im Weltall erkennen. Eine aktuelle Beobachtung verblüfft Forschende dabei besonders.

Der Weltraum voller Sterne (Symbolbild).
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Milchstraße - Die wichtigsten Fakten zu unserer Galaxie

Fakten zur Milchstraße

Da staunte ein Forschungsteam nicht schlecht: Im Weltraum konnten sie einen gewaltigen Sternenstrom beobachten. Dieser verläuft an einem ungewöhnlichen Ort und ist größer als alles, was man zuvor gesehen hat. Auch dass die Sterne unter diesen unwirtlichen Bedingungen bestehen können, sticht hervor.

Faszinierendes Himmelsschauspiel: Strom der Sterne

Ein Team internationaler Astronominnen und Astronomen machten die bemerkenswerte Beobachtung, die sie in einer aktuellen Studie festhielten. Auch wenn der Sternenstrom von der Erde aus nur schwach zu erkennen ist, verfügt er laut Studie über „bemerkenswerte“ Eigenschaften. Seine dünne und kohärente Morphologie erinnert an kalte Sternströme, die sich in der Milchstraße oder der Andromeda-Galaxie beobachten lassen. Mit einer Länge von 510 Kiloparsec (kpc) übertrifft er jeden in vorheriger Fachliteratur aufgezeichneten Sternenstrom. Seine Länge übertrifft somit unsere Milchstraße um mehr als das Zehnfache, ergänzt die Fachseite Astronomie.

Die Sterne scheinen dabei in der Mitte der Clusterumgebung zu schweben, ohne mit einer bestimmten Galaxie verbunden zu sein. Diese Lage ist höchst ungewöhnlich. Denn obwohl man Sternenströme sowohl aus unserer als auch aus fremden Galaxien kennt, konnte man diese noch nie in den Zwischenräumen beobachten. Forschende tauften das Phänomen auf den Namen Gigantischer Coma-Strom.

Einfach erklärt: Was sind Sterne? Und warum leuchten sie?

Zufallsfund könnte wichtige Hinweise liefern

„Der gigantische Strom kreuzte unseren Weg nur zufällig“, lässt Forschungsleiter Javier Román Astronomie wissen. Dabei steche die Entdeckung des Sternenstroms auch dadurch hervor, dass es sich um ein ziemlich zerbrechliches Sternen-Gebilde inmitten einer feindlichen Umgebung von sich gegenseitig anziehenden und abstoßenden Galaxien handelt.

Wie Co-Auto Reynier Peletier von der niederländischen Universität Groningen berichtet, hoffen die Forschenden mit besseren Teleskopen in Zukunft genauere Untersuchungen an dem Weltraumphänomen vorzunehmen. „Wir würden gerne einzelne Sterne in und in der Nähe des Stroms beobachten, um mehr über die dunkle Materie zu erfahren“.

Weltraum-Fans aufgepasst: Mit diesen vier Apps kannst auch du Sterne beobachten wie die Profis.

Quellen: „A giant thin stellar stream in the Coma Galaxy Cluster“ (Astronomy & Astrophysics, November 2023), Astronomie

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