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Mars: Neue Studie zu Grundwasser überrascht

Das Grundwasser auf dem Mars hat sich anders verhalten, als es hier auf der Erde der Fall ist, wie Forschende herausfanden.

Bild vom Mars
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Sonnensystem: Die 8 Planeten im Überblick

Damals benannte man die acht Planeten unseres Sonnensystem noch „wandernden Sterne“: Heute trägt jeder der Planeten einen eigenen Namen.

Heute ist der Mars ein trister, trockener Wüstenplanet. Doch das war nicht immer so. Das Grundwasser, das vor langer Zeit dort vorhanden war, hat sich jedoch anders gestaltet, als es unsere hiesigen Vorräte tun. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie.

Grundwasserneubildung auf dem Mars war verschwindend gering

In der Untersuchung, welche vom Doktoranden Eric Hiatt an der University of Texas at Austin durchgeführt wurde, studierten die Forschenden die Grundwasserleiter des Mars. Hierfür verwendeten sie diverse Methoden, von Computermodellen bis zu händischen Kalkulationen, wie t3n.de berichtet.

Das Ergebnis: Die Grundwasserneubildungsrate, also die Menge an Wasser, das durch Regen in den Grundwasservorrat gelangt, betrug im Schnitt lediglich 0,03 Millimeter pro Jahr. Wie unglaublich niedrig diese Zahl ist, wird im Vergleich zu ähnlichen Prozessen auf der Erde deutlich.

So liegt die Grundwasserneubildung für das Trinity und Edwards-Trinity Plateau, das San Antonio mit Grundwasser versorgt, bei 2,5 bis 50 Milliliter pro Jahr. Das ist etwa das 80 bis 1.600-fache der entsprechenden Rate auf dem Mars, erklärt SciTechDaily.

Mögliche Ursachen für diese Erkenntnis gibt es viele. Hiatt spricht hierbei unter anderem davon, dass das Regenwasser einfach entlang gespült worden sein könnte, ohne in den Boden zu ziehen. Auch die einfache Folgerung, dass es einfach nicht genug geregnet haben könnte, schließt er nicht aus.

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Bedeutung für die zukünftige Forschung

Die Untersuchung des Grundwasserflusses durch diverse Simulationen ist nicht bahnbrechend. Die Forschung von Hiatt et al. ist jedoch die erste, die die drei Ozeane, die vor langer Zeit auf dem Mars existierten, einfließen lassen hat.

Die Studie hilft nicht nur, die Vergangenheit des roten Planeten besser zu verstehen. Auch zukünftige Mars-Untersuchungen profitieren von solchen Erkenntnissen. Den Fluss und die generelle Verhaltensweise des Grundwassers zu verstehen, ermöglicht es Forschenden, die Suche nach möglichem Zeichen alten Lebens genauer anzugehen.

Doch auch in Hypothesen, wie Menschen auf dem Mars überleben könnten oder wie Rohstoffe für Treibstoff herzustellen, spielt der ehemalige Wasserfluss eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Quelle: „Limited recharge of the southern highlands aquifer on early Mars“ (ScienceDirect 2024), t3n.de, SciTechDaily

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